Viele Tote bei Terroranschlag in Kaschmir
14. Februar 2019Bei einem Terroranschlag auf einen Militärkonvoi im indischen Teil Kaschmirs sind mindestens 33 Menschen getötet worden. Wie indische Medien berichteten, lenkte der Selbstmordattentäter ein Auto mit Sprengstoff in einen Bus, in dem paramilitärische Einheiten unterwegs waren. Die in Pakistan ansässige islamistische Organisation Jaish-e-Mohammed bekannte sich zu dem Attentat.
Der Anschlag auf den Konvoi von 78 Bussen mit Personal der paramilitärischen "Central Police Reserve Force" mit rund 2500 Sicherheitskräften ereignete sich auf der streng bewachten Verbindungsstraße zwischen den Städten Srinagar und Jammu. Der Selbstmordattentäter fuhr in einen Bus mit rund 40 Insassen. Viele Menschen sollen schwer verletzt sein, so dass die Zahl der Toten weiter steigen dürfte.
Medienberichten zufolge handelte es sich um den schwersten Anschlag auf indische Sicherheitskräfte seit einem Angriff auf einen Militärstützpunkt in Kaschmir im Jahr 2016, auf den Indien nach eigenen Angaben mit einem "chirurgischen Schlag" in Pakistan antwortete.
Kaschmir ist seit Jahrzehnten ein Zankapfel zwischen Indien und Pakistan, die beide jeweils nur einen Teil des Gebietes verwalten. Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indien und seiner Teilung im Jahr 1947 streiten die beiden Länder um die Herrschaft über das mehrheitlich muslimische Gebiet. Zweimal führte dies bereits zu Kriegen zwischen den heutigen Atommächten.
Im von Indien verwalteten Teil kommt es immer wieder zu Gewalt zwischen Sicherheitskräften und Anhängern einer Abspaltung Kaschmirs vom mehrheitlich hinduistischen Indien. Dabei wurden seit den späten 1980er Jahren Zehntausende Menschen getötet. Indien unterhält eine massive Polizei- und Militärpräsenz in dem unruhigen Himalaya-Gebiet. Es kommt immer wieder zu Unruhen, Aufständen und Protesten gegen Menschenrechtsverletzungen.
stu/jj (epd, dpa, afp, ap)