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Konflikte

Viele Migranten überwinden Grenzzaun zu Ceuta

30. August 2019

Der Nebel hat geholfen: Am Freitagmorgen gelang es 155 Migranten, über den hohen Stacheldrahtzaun um die Exklave Ceuta auf spanisches Territorium zu gelangen. Etliche Migranten und Polizisten erlitten Verletzungen.

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Spanien | Ceuta | Migranten überwinden Grenzzaun
Einige Migranten sind auf den Grenzzaun zu Ceuta geklettertBild: AFP/Getty Images/A. Sempere

Bei den Flüchtlingen handele es sich ausschließlich um Afrikaner, "die Mehrheit aus Guinea", sagte ein Sprecher der spanischen Zentralregierung in Ceuta der Nachrichtenagentur AFP. Sie hätten im Schutz des Nebels den sechs Meter hohen doppelten Stacheldrahtzaun an der Grenze zwischen Marokko und Spanien überwunden. Zwölf Beamte der Polizeieinheit Guardia Civil seien leicht verletzt worden, als sie versuchten, die Migranten abzuwehren. Mehrere Flüchtlinge wurden wegen Schnittwunden behandelt. "Insgesamt hatten etwa 250 Menschen versucht, den Zaun zu überspringen", sagte der Sprecher.

Ceuta und Melilla, ebenfalls eine spanische Exklave, befinden sich an der nordafrikanischen Küste und haben die einzigen EU-Außengrenzen auf dem afrikanischen Kontinent. Ceuta liegt an der Meerenge von Gibraltar, Mellila 250 Kilometer weiter östlich. In der Nähe der beiden Gebiete warten Zehntausende Afrikaner auf eine Gelegenheit, von Marokko aus in die EU zu gelangen.

Spanien | Ceuta | Migranten überwinden Grenzzaun
Nach dem illegalen Grenzübertritt bewachen Polizisten in Ceuta die festgenommenen MigrantenBild: AFP/Getty Images/A. Sempere

90 Festnahmen

Der jüngste Vorfall ereignete sich nach Angaben des Portals "El Faro de Ceuta" im Norden der Exklave nahe der Siedlung Benzú. Von Seiten der lokalen marokkanischen Sicherheitskräfte hieß es, sie hätten am frühen Freitagmorgen rund 400 Migranten davon abgehalten, nach Ceuta zu kommen. Dabei seien neun Migranten leicht verletzt worden. 90 Menschen wurden demnach festgenommen.

Es war das erste Mal seit einem Jahr, dass es einer Gruppe Menschen gelang, den acht Kilometer langen Drahtzaun an der Grenze nach Ceuta zu überwinden. Zuletzt glückte es im August 2018 knapp 120 Migranten, auf spanischen Boden vorzudringen. Die meisten von ihnen wurden später nach Marokko zurückgebracht.

Ein spanisches Kriegsschiff setzte unterdessen 15 aus dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge in der Hafenstadt San Roque ab. Sie stammen von dem Rettungsschiff "Open Arms", dessen Aufnahme Italien verweigert hatte. Insgesamt hatten die Helfer mehr als hundert Menschen aus dem Meer geholt, die später auf fünf EU-Länder verteilt wurden.

kle/hf (afp, dpa, rtr)