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Viel Spaß in der Hölle

21. September 2007

Der Abgrund lauert nebenan. Telekinese, Zombie-Katzen und eine unscheinbare Dame mit Hackebeil - die Welt des Stephen King ist böse. Nun ist der US-amerikanische Autor 60 Jahre alt. Darauf einen Big Mac!

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Stephen King (Foto: dpa)
Viel Fantasie hat er - Geld inzwischen auchBild: picture-alliance/ dpa

Als Stephen King zwei Jahre alt ist, geht sein Vater Zigaretten holen. Und kommt nicht zurück. Als Stephen King 24 Jahre alt ist heiratet er Tabitha Spencer, lebt in einem Wohnwagen und arbeitet nachts in einer Wäscherei. Drei Jahre später erscheint sein erster Roman. "Carrie" erzählt die Geschichte eines High-School Mauerblümchens, das von Mitschülerinnen gehänselt und von der Mutter unterdrückt wird. Sie wird sich mittels Telekinese grausam rächen. "Carrie" ist der Anfang einer produktiven und sehr lukrativen Karriere für den Schrifsteller Stephen King.

Die Ängste aller

Für ernsthafte Literaten ist King ein rotes Tuch. Als er 2003 mit dem renommierten National Book Award ausgezeichnet wird, läuft das literarische Establishment Sturm. Das scheint dem Fließbandliteraten aber herzlich egal zu sein: "Meine Bücher sind das literarische Äquivalent eines Big Macs mit einer großen Portion Pommes."

Mächtig, billig und befriedigend - 40 Romane und mehr als 100 Kurzgeschichten haben King zu einem der reichsten Autoren der Gegenwart gemacht. Sein Jahreseinkommen beträgt stolze 50 Millionen Dollar.

"Die Ängste, die ich entdecke, sind die Ängste aller", sagt der Autor. Seine Geschichten führen ins Herz des amerikanischen Alltags, mitten rein in die Normalität: Ein Einfamilienhaus, eine Familie und ein Haustier. Was dann in den Geschichten über die Beteiligten hereinbricht, ist das Grauen. Dann werden aus Menschen Monster. Und aus Buchlesern werden Zeugen absonderlicher Vorgänge.

Etwa 50 Erzählungen und Romane von King wurden verfilmt. Die wohl bekannteste filmische Umsetzung: "The Shining" von Stanley Kubrick mit einem grandiosen Jack Nicholson.

Vorschnell für tot erklärt

Im Juni 1999 wird King bei einem Spaziergang von einem betrunkenen Autofahrer überfahren und schwer verletzt. Seine Hüfte, ein Bein und vier Rippen sind gebrochen. Eine Lokalzeitung erklärt ihn vorschnell für tot. Doch King erholt sich, verarbeitet die Zeit in zahlreichen Büchern und wählt eine weitere eher eigenwillige Therapieform. Er kauft das Auto des Peinigers und schlägt es am ersten Jahrestag des Unfalls eigenhändig zu Schrott. Weitere Produktivität auch nach dem 60. Geburtstag wäre schön. (mb)