Viel Applaus für Thunberg in London
22. April 2019Die junge Schwedin kritisierte bei einem Auftritt am Marble Arch das nach ihrer Ansicht zu geringe Engagement der Politik im Kampf gegen den Klimawandel. Viel zu lange hätten die Politiker nichts gegen die Klimakrise und die damit verbundenen ökologischen Folgen getan, beklagte Greta Thunberg am Sonntagabend. Gleichzeitig bekräftigte die 16-jährige: "Aber wir werden sicherstellen, dass sie nicht länger mit diesem Verhalten davonkommen."
Die Menschheit stehe an einem Scheideweg, sagte Thunberg, die mit ihrem Schulstreik zum Vorbild für Abertausende Schüler und Erwachsene geworden ist, die sich für Klimaschutz einsetzen. "Wir werden niemals aufhören, für diesen Planeten und für uns selbst, unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder und Enkel zu kämpfen", versicherte sie.
Die Schwedin war nach einem Besuch in Rom und einer Generalaudienz bei Papst Franziskus mit dem Zug weiter nach London gereist. Dort will sie sich auch noch mit Labour-Chef Jeremy Corbyn und der Grünen-Vorsitzenden Caroline Lucas treffen. Außerdem will Thunberg im britischen Unterhaus sprechen.
Mehr als 800 Festnahmen
In den vergangenen Tagen hatte es in London eine ganze Reihe von Kundgebungen zum Klimaschutz gegeben. Die Polizei nahm insgesamt 830 Menschen fest. Aktivisten der Klima-Initiative Extinction Rebellion hatten zum Auftakt einer weltweiten Protestwoche die Waterloo-Brücke und mehrere Kreuzungen im Zentrum der britischen Hauptstadt blockiert. In den folgenden Tagen legten sie weiter mit Sitzblockaden und Protestcamps den Verkehr lahm, unter anderem am Parliament Square und am Oxford Circus.
Die Gruppe Extinction Rebellion wurde im vergangenen Jahr von britischen Wissenschaftlern gegründet. Sie fordert von der Regierung, einen Klima-Notstand auszurufen, die Emissionen von Treibhausgasen bis 2025 auf Null zu senken und regelmäßige Bürgerversammlungen zu Klima- und Umweltthemen zu initiieren.
haz/wa (dpa,rtr)