VfL Wolfsburg und die Leiden des Florian K.
23. Januar 2022Der Anfang geriet furios. Fünf Siege und ein Unentschieden ließen den VfL Wolfsburg unter seinem neuen Trainer Florian Kohfeldt wie einen Meisterklub aussehen. Doch der Anfang hatte für die Niedersachen nach den schlechten Zeiten unter Mark van Bommel etwas trügerisches. Vielleicht geriet er auch etwas zu furios. Denn nun ist der VfL nach elf Spielen ohne Sieg auf Platz 15 angekommen. Die Abstiegszone lässt grüßen.
Erinnerungen an das Weser-Stadion
Für den Fußballtrainer Florian Kohfeldt, 39 Jahre jung, ist das eine Situation, die er von seiner letzten Station bei Werder Bremen zu Genüge kennt. Immer wieder hatte er dort mit seinem Team gegen den Abstieg gekämpft - letztlich nicht mehr erfolgreich. Bremen war nicht mehr erstklassig und Kohfeldt vorübergehend ohne Job.
Mit seinen Ideen, seiner Motivationskunst und seiner offenen Art war er für den VfL Wolfsburg dann im Oktober vergangenen Jahres genau der richtige Mann. Einer mit "Commitment", der sich zu Klub und Aufgabe bekennt. Doch nun muss sich VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke ein ums andere Mal zu seinem Trainer bekennen. Denn Kohfeldt vermag eine Menge - nur seine Mannschaft zum Sieg zu führen, das vermag er nun seit elf Spielen bereits nicht mehr.
Kohfeldt am Spielfeldrand - das ist manchmal so etwas wie der gegenwärtige Schmerzensmann der Liga. Vieles richtig gemacht, zeigt seine Mannschaft wie jetzt auch wieder in Leipzig keine schlechten Auftritte - allein die Tore fehlen. Dafür gibt es gerne mal in entscheidenden Momenten unnötige Chancen für die Gegner, die dann die Niederlagen zur Folge haben. Kohfeldt und sein VfL stehen mit leeren Händen da.
"Be ...."
Der Relegationsrang ist nur noch zwei Punkte entfernt. "Beschissen" sei das Gefühl, mit dem er am Montag aufwachen würde, sagte Kohfeldt hinterher knapp und klar. "Es ist extrem enttäuschend für uns und frustrierend", betonte auch Wolfsburgs Sportdirektor Marcel Schäfer beim Sender DAZN. Zwischen ihnen - Kohfeldt, Schäfer und Geschäftsführer Schmadtke - herrsche aber "maximales Vertrauen". Und der Trainer bemühte sich, mit Blick auf die bevorstehende Spielpause optimistisch nach vorne zu schauen: "Das Gute ist, dass wir jetzt die zwei Wochen haben. Dann werden wir gegen Fürth gewinnen."