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Veto für Edekas Übernahmepläne

1. April 2015

Das Bundeskartellamt hat dem Vorhaben von Lebensmittelhändler Edeka einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eine Übernahme von Kaiser's Tengelmann, so fürchtet die Behörde, könnte die Preise für Verbraucher erhöhen.

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Lebensmittel auf dem Warentransportband an der Kasse einer Edeka-Filiale (Foto: picture alliance)
Bild: picture alliance/Keystone

Der Zusammenschluss würde zu einer "erheblichen Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen auf zahlreichen ohnehin stark konzentrierten regionalen Märkten" führen, erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Die Wettbewerbsbehörde befürchtet höhere Preise und weniger Wahlmöglichkeiten für Verbraucher. Den Markenartikel-Herstellern würde nach Einschätzung des Kartellamts ein wichtiger unabhängiger Abnehmer verloren gehen und damit die Einkaufsmacht der vier großen deutschen Lebensmittelhändler - Edeka, Rewe, die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Aldi - noch weiter gestärkt.

Tengelmann will raus aus der Lebensmittelbranche

Edeka und Tengelmann hatten den angestrebten Verkauf im vergangenen Oktober angekündigt. Die Mülheimer Handelsgruppe Tengelmann will sich aus dem nach eigenen Angaben zuletzt verlustreichen Lebensmittelhandel zurückziehen und ihre Filialen in Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen zum 30. Juni 2015 an den Edeka-Verbund verkaufen. Insgesamt sind bei Tengelmann knapp 16.000 Mitarbeiter in rund 450 Filialen beschäftigt.

Noch nicht das letzte Wort

Edeka und Tengelmann können gegen die Entscheidung des Bundeskartellamts Beschwerde beim Oberlandesgericht in Düsseldorf einlegen. Zudem besteht die Möglichkeit, eine Ministererlaubnis zu beantragen, um das Veto der Wettbewerbsbehörde zu umgehen.

In den vergangenen Wochen hatten Edeka und Tengelmann dem Kartellamt angeboten, rund 100 Filialen aus dem Deal herauszulösen und an andere Einzelhändler zu verkaufen. Nach Einschätzung der Wettbewerbsbehörde hätte Edeka hingegen maximal ein Drittel der Supermärkte übernehmen können.

sp/cw (dpa, afp)