Diese Künstlerinnen und Künstler starben 2021
Charlie Watts, Milva und Esther Bejarano: Mit Bildern nehmen wir Abschied von bedeutenden Persönlichkeiten, die 2021 von uns gegangen sind.
Siegfried Fischbacher (13. Juni 1939 - 13. Januar 2021)
Die Magie war sein Leben. Zusammen mit seinem Bühnen-Partner Roy Horn begeisterte der Zauberkünstler ein Weltpublikum. Ihr Erfolgsrezept: Raubkatzen, Akrobatik und Zauberei. 2020 starb Roy Horn an den Folgen einer Corona-Infektion, mit dem Tod von Siegfried Fischbacher acht Monate später war das legendäre Magier-Duo "Siegfried und Roy" endgültig Geschichte.
Larry King (19. November 1933 - 23. Januar 2021)
Lawrence Harvey Zeiger wurde mit seiner "Larry King Live"-Talkshow, die er von 1985 bis 2010 auf CNN moderierte, weltberühmt. Zu seinen Markenzeichen gehörten eine große Brille, Hosenträger und bunte Krawatten. Im Laufe seiner 63 Jahre währenden Karriere interviewte King tausende Politiker und Prominente aus aller Welt. Die Talkshow-Legende starb im Alter von 87 Jahren in Kalifornien.
Mary Wilson (6. März 1944 - 8. Februar 2021)
Die US-Soulsängerin war eine der erfolgreichsten Musikerinnen der 1960er-Jahre. Mit gerade mal 15 gründete sie das Trio "The Supremes", zu dem auch Diana Ross gehörte. Zwischen 1964 und 1969 schaffte die Band insgesamt zwölf Nummer-eins-Hits in den USA - fast so viele wie die Beatles. Anders als ihre Kolleginnen Diana Ross und Florence Ballard blieb Wilson der Gruppe bis zur Auflösung 1977 treu.
Chick Corea (12. Juni 1941 - 9. Februar 2021)
Armando Anthony "Chick" Corea war einer der bedeutendsten Vertreter des modernen Jazz. Der US-Musiker begann bereits mit vier Jahren, Klavier zu spielen. Spielerisch verband er unterschiedliche Genres: Klassik, Latin Music, Rock und Jazz verschmolzen zu einer Einheit. Corea gewann mehr Jazz-Grammys als jeder andere Musiker und hat seit 1999 einen Ehrenplatz in der Grammy Hall of Fame.
Milva (17. Juli 1939 - 23. April 2021)
Milva war die große Dame des italienischen Chansons. "La Rossa" wurde Maria Ilva Biolcati, wie die Sängerin eigentlich hieß, auch genannt - wegen ihrer feuerroten Haare. Milva sang nicht nur auf Italienisch, sondern auch auf Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Griechisch, Portugiesisch und Japanisch. Auch das trug zu ihrer Bekanntheit bei. Sie starb im Alter von 81 Jahren in Mailand.
Eric Carle (25. Juni 1929 - 23. Mai 2021)
Bekannt wurde der in den USA geborene und in Deutschland aufgewachsene Kinderbuchautor mit der "kleinen Raupe Nimmersatt". Die Geschichte einer hungrigen Raupe, die sich durch allerlei Lebensmittel frisst und sich dann dick und rund verpuppt, um zu einem wunderschönen Schmetterling zu werden, erschien 1969 und wurde in 66 Sprachen übersetzt. Ihr Schöpfer, Eric Carle, starb im Alter von 91 Jahren.
Gottfried Böhm (23. Januar 1920 - 9. Juni 2021)
Der Architekt Gottfried Böhm hat die deutsche Architektur des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt. Zwar hat er fast nur in Deutschland gebaut, doch er wurde auch international wahrgenommen. Und so erhielt er 1986 als erster Deutscher den Pritzker-Preis, eine Art Nobelpreis für Architektur. Böhm liebte auch die bildende Kunst. Ihretwegen hatte er - neben Architektur - auch Bildhauerei studiert.
Esther Bejarano (15. Dezember 1924 - 10. Juli 2021)
Als junge Frau wurde Esther Bejarano in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Gemeinsam mit Anita Lasker-Wallfisch gehörte sie lange Zeit zu den letzten Überlebenden des berüchtigten Mädchenorchesters von Auschwitz. Als Zeitzeugin war sie in Talkshows ebenso gefragt wie in Schulen. Zeit ihres Lebens kämpfte sie gegen Rassismus und Antisemitismus - und stand musizierend auf der Bühne.
Alfred Biolek (10. Juli 1934 - 23. Juli 2021)
Er war ein Ur-Gestein der deutschen TV-Unterhaltung. Ab den 1970ern prägte er mehr als 30 Jahre lang in verschiedenen Formaten die abendliche Unterhaltung in Deutschlands Wohnzimmern. Intelligenz, Witz und Charme waren sein Markenzeichen. Der Pionier der Kochshows kämpfte nicht nur gegen Aids und für Sexualaufklärung, sondern gründete 2005 auch die "Alfred Biolek Stiftung - Hilfe für Afrika".
Charlie Watts (2. Juni 1941 - 24. August 2021)
Der Schlagzeuger der Rolling Stones galt als einer der größten Rock-Drummer aller Zeiten. Ohne ihn hätte es die Band wahrscheinlich schon längst nicht mehr gegeben. Mit diplomatischem Fingerspitzengefühl gelang es ihm immer wieder, die aufbrausenden Streithähne Mick Jagger und Keith Richards zur Räson zu bringen. Anders als seine Bandkollegen mied Watts das Rampenlicht.
Mikis Theodorakis (29. Juli 1925 - 2. September 2021)
Fast 60 Jahre lang beeinflusste der Komponist und Dirigent die Entwicklung in Griechenland - nicht nur musikalisch sondern auch politisch. Berühmt wurde er mit seiner Musik aus dem Kultfilm "Alexis Zorbas" (1964). Drei Jahre später, als sich in seiner Heimat eine Militärdiktatur etablierte, ging er ins Pariser Exil. 1974 kehrte er zurück und blieb zeitlebens ein politisch engagierter Bürger.
Jean Paul Belmondo (9. April 1933 - 6. September 2021)
Jean-Paul Belmondo war eine Ikone des europäischen Kinos: Er verkörperte den Revoluzzer und Freigeist, den rebellischen Außenseiter, der so gut wie keine Regeln akzeptiert. Bébel, wie er genannt wurde, wollte eigentlich Profi-Boxer werden, doch die große Leinwand zog ihn magisch an. Durch Filme wie "Der Profi" oder "Der Greifer" wurde er weltweit bekannt.
Doğan Akhanlı (18. März 1957 - 31. Oktober 2021)
Geboren wurde der Schriftsteller im Südosten der Türkei, als junger Mann engagierte er sich bei den Kommunisten, nach dem Militärputsch 1980 ging er in den Untergrund, mehrfach wurde er verhaftet. Anfang der 90er-Jahre bekam er in Deutschland Asyl. Zeitlebens hat er sich für Menschenrechte eingesetzt und vom türkischen Staat die Aufarbeitung der Verbrechen an den Armeniern gefordert.
Noah Gordon (11. November 1926 - 22. November 2021)
Wenn es nach seinen Eltern gegangen wäre, hätte er Medizin studiert. Doch Bücher machten ihn glücklich, also wurde Noah Gordon schließlich Journalist und Romanautor. "Der Medicus" machte ihn berühmt. Der Roman spielt im Mittelalter und erzählt die Geschichte des Waisenjungen Rob Jeremy Cole, der sich auf den Weg nach Persien macht, um sich in die Geheimnisse der Heilkunst einweihen zu lassen.
Virgil Abloh (30. September 1980 - 28. November 2021)
Er war einer der gefragtesten Modedesigner weltweit - und der erste schwarze US-Amerikaner, der 2018 für ein Pariser Label eine Modenschau ausrichtete. Er wuchs in Chicago auf und studierte Architektur. Ablohs Aufstieg begann, als Kanye West auf seine Designideen aufmerksam wurde und ihn 2007 als Kreativberater anstellte. 2012 gründete er sein erstes Label. Zuletzt arbeitete er für Louis Vuitton.