Verheerender Großbrand nach Lastwagen-Explosion in Nairobi
2. Februar 2024Nach der Explosion eines mit Gaszylindern beladenen Lastwagens in der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind bei einem Großbrand drei Menschen ums Leben gekommen und hunderte verletzt worden. Das kenianische Rote Kreuz berichtete, bislang seien 271 Bewohner in verschiedene Krankenhäuser der Hauptstadt gebracht worden.
Der Lastwagen war nach Behördenangaben kurz vor Mitternacht aus vorerst unbekannter Ursache explodiert. Unklar blieb zunächst, wie viele der Verletzten in Lebensgefahr waren. Ein Verwaltungssprecher kündigte an, die Menschen würden kostenlos in den Kliniken Nairobis behandelt
Augenzeugen berichteten von einem "gigantischen Feuerball", der sich ausgebreitet und umliegende Geschäfte und Wohngebäude in dem Gewerbe- und Industriegebiet im Stadtteil Embakasi erfasst habe. Da in einem der Geschäfte unter anderem Stoffe und Kleidung gelagert waren, breiteten sich die Flammen mit großer Geschwindigkeit aus. Wegen der späten Stunde wurden viele Menschen im Schlaf von dem Feuer überrascht.
Nach Korrespondentenberichten war das Feuer am Freitagmorgen, rund neun Stunden nach dem Ausbruch, weitgehend unter Kontrolle gebracht. Das Löschen von einzelnen Brandherden dauert jedoch weiter an. Fernsehbilder von der Brandstelle zeigen eine Art Krater an der Stelle, an der der Lastwagen gestanden hatte. Marktstände und Hütten einer Slum-Siedlung, die aus Wellblech und Holz zusammengezimmert waren, sind völlig zerstört.
Neben Trauer und Entsetzen herrscht in Embakasi auch Wut auf die Behörden. Diese hätten mitten in dem belebten Stadtviertel gefährliche Unternehmen geduldet. "Wir wissen nicht einmal genau, was in den Lagerhäusern passiert, weil sie teilweise nicht einmal Namen haben", klagte ein Anwohner. "Alles, was wir sehen, sind die Fahrzeuge, die rein- und rausfahren, darunter viele Gas-Laster." Im Juni 2018 waren bei einem Brand auf dem größten Freiluftmarkt in Nairobi mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 70 verletzt worden.
sti/se (afp, dpa)