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Deutsche Bank beseitigt juristische Altlasten

8. Januar 2021

Korruption, Geldwäsche, Preismanipulationen: Mit einem millionenschweren Vergleich legt das größte deutsche Geldhaus weitere Rechtsstreitigkeiten in den USA zu den Akten.

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USA Deutsche Bank
Residiert in der Wall Street: Deutsche Bank in New YorkBild: Imago Images/Ulmer

Die Deutsche Bank habe zwei Vergleichen mit dem US-Justizministerium und der Börsenaufsicht SEC zugestimmt, bestätigte ein Gericht in New York. Das Kreditinstitut zahlt insgesamt rund 130 Millionen Dollar (gut 106 Millionen Euro), wie aus Unterlagen hervorgeht. Im Gegenzug werden strafrechtliche Verfahren eingestellt.

"Auch wenn wir uns zu den Details der Vergleiche nicht äußern können, übernehmen wir die Verantwortung für diese Vorgänge, die sich zwischen 2008 und 2017 ereignet haben", erklärte die Deutsche Bank. Die Angelegenheiten seien gründlich untersucht worden, dabei habe man voll mit dem Justizministerium und der SEC kooperiert. "Das zeigt unseren Willen zur Transparenz und unsere Entschlossenheit, diese Themen abschließend hinter uns zu lassen." Man habe in den vergangenen Jahren mehr als eine Milliarde Euro in interne Kontrollsysteme investiert, um solche Fälle in Zukunft zu verhindern.

"Project X" & Co.

Dem größten deutschen Geldhaus wurde laut Medienberichten etwa zur Last gelegt, bei der Anbahnung neuer Geschäftsbeziehungen mit Kunden unter anderem in China gegen Gesetze zur Vermeidung von Korruption verstoßen zu haben. Gemäß dem "Foreign Corrupt Practices Act" können die USA Bestechungsvorwürfe auch jenseits ihrer eigenen Landesgrenzen verfolgen.

Konkret wird in Gerichtsakten auch ein Schmiergeld-Deal im Jahr 2010 aufgeführt, bei dem über Vermittler geschäftliche Vorteile in Abu Dhabi erlangt werden sollten. Bei der Deutschen Bank sei das Vorhaben intern "Project X" genannt worden, heißt es.

Ein Teil des Vergleichs betrifft Preismanipulationen im Handel mit Edelmetall-Kontrakten. Dabei soll eine häufig als "Spoofing" bezeichnete Praxis zum Einsatz gekommen sein, bei der Kaufaufträge am Markt nur vorgetäuscht werden, um Kurse zu manipulieren. Wegen ähnlicher Vorwürfe war vor wenigen Monaten bereits der US-Großbank JPMorgan Chase eine Strafe von 920 Millionen Dollar von US-Behörden aufgebrummt worden.

wa/mak (rtr, dpa)