UN erhalten Ewald-von-Kleist-Preis
16. Februar 2020Um ein Zeichen für internationale Zusammenarbeit zu setzen, hat die Münchner Sicherheitskonferenz die Vereinten Nationen geehrt. Jean-Pierre Lacroix, ein Stellvertreter von UN-Generalsekretär António Guterres, nahm in München den undotierten Ewald-von-Kleist-Preis entgegen. Geehrt wurde konkret der Einsatz für Frieden und Konfliktlösung.
"Multilaterale Ordnung unter Druck"
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte in ihrer Laudatio, die Ehrung zeige, dass die Münchner Sicherheitskonferenz sich für Multilateralismus stark mache. "In einer Zeit wachsender geopolitischer Spannungen brauchen wir die Vereinten Nationen mehr als je zuvor", sagte von der Leyen. Jeder wisse, dass die multilaterale Ordnung stark unter Druck stehe, sagte die EU-Kommissionschefin, ohne US-Präsident Donald Trump und seine Politik der nationalen Alleingänge direkt zu nennen. Das könne man schon daran sehen, dass sich zum Beispiel nicht mehr alle an das Pariser Klimaabkommen gebunden fühlen. Die USA haben ihren Austritt aus dem Abkommen eingereicht.
Von der Leyen stellte die Frage, ob die Rolle der Vereinten Nationen unter dem Bedeutungsverlust des Westens leide, und beantwortete sie selbst mit den Worten: "Es hängt von uns selbst ab!" Die Münchner Konferenz ist das größte Expertentreffen zum Thema Sicherheitspolitik weltweit.
Kleist hatte 1963 den Vorläufer der Sicherheitskonferenz, die Wehrkundetagung, gegründet. Mit dem undotierten Preis sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die sich besonders um Konfliktbewältigung verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern seit 2009 gehören Henry Kissinger, Helmut Schmidt, Valéry Giscard d'Estaing, Joachim Gauck und John McCain.
as/wa (dpa)