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PolitikNiger

USA wollen Truppen aus dem Niger abziehen

20. April 2024

Bis zum Militärputsch im vergangenen Jahr galt der Niger als Verbündeter des Westens im Kampf gegen Dschihadisten. Die neuen Machthaber haben daran kein Interesse. Nach den französischen ziehen nun die US-Soldaten ab.

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US-Militärcamp im Niger mit Flaggen beider Länder
US-Militärcamp im NigerBild: Carley Petesch/AP Photo/picture alliance

Die USA haben sich dazu bereit erklärt, ihre mehr als 1000 Soldaten aus dem Nigerzurückzuholen. Vizeaußenminister Kurt Campbell habe die Aufforderung zum Truppenabzug bei einem Treffen mit dem nigrischen Ministerpräsidenten Ali Mahamane Lamine Zeine in Washington akzeptiert, teilten US-Regierungsvertreter mit.

Man habe sich darauf verständigt, dass eine US-Delegation in den nächsten Tagen in die Hauptstadt Niamey reisen werde, um einen geordneten Abzug zu organisieren. Das nigrische Staatsfernsehen hatte zuvor gemeldet, die Delegation werde kommende Woche anreisen.

Der nigrische Ministerpräsident Ali Mahamane Lamine Zeine
Der nigrische Ministerpräsident Ali Mahamane Lamine Zeine (Archivbild)Bild: Balima Boureima/Anadolu Agency/picture alliance

Das US-Militär betreibt im Niger zwei Basen, darunter eine für Drohnen, die für mehr als 100 Millionen Dollar errichtet worden war. Seit 2018 wurde der Stützpunkt zur Bekämpfung der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" und eines Ablegers der Terrorgruppe Al Kaida genutzt.

Abkehr vom Westen, Hinwendung zu Russland

Der Niger galt bis zu einem Staatsstreich im vergangenen Jahr als einer der letzten Verbündeten des Westens im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus. Für die USA und die frühere Kolonialmacht Frankreich war das Land ein wichtiger Ausgangspunkt für Einsätze gegen Dschihadisten.

Bewaffnete US-Soldaten im Niger bei einer Übung im Februar 2020
US-Soldaten im Niger bei einer Übung im Februar 2020Bild: Alex Fox Echols Iii/Planet Pix/ZUMA Wire/picture alliance

Am 26. Juli hatten Militärs den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt. Die neuen Machthaber schlossen sich den Militärregimes in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso an. Sie beendeten militärische Abkommen mit einstigen westlichen Verbündeten, verließen die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) und suchten engere Beziehungen zu Russland. Im Dezember verließen die letzten französischen Soldaten auf Wunsch der Regierung den Niger.

Innerhalb von vier Jahren gab es in West- und Zentralafrika insgesamt acht Putsche. Beobachter befürchten eine deutliche Verschlechterung der Sicherheitslage und einen wachsenden demokratischen Verfall in der Region.

gri/kle (afp, rtr)