USA wollen Kims Provokationen stoppen
17. April 2017"Der jüngste Raketentest passt in ein provozierendes und destabilisierendes und drohendes Verhaltensmuster des nordkoreanischen Regimes", sagte der Nationale Sicherheitsberater der US-Regierung, Herbert Raymond McMaster. "Es gibt international Übereinstimmung, auch mit den Chinesen und der chinesischen Führung, dass diese Situation nicht weiter andauern darf."
US-Präsident Donald Trump, der China im Wahlkampf heftig kritisiert hatte, und der chinesische Staatschef Xi Jinping hätten bei ihrem Treffen Anfang April in den USA eine "warmherzige Beziehung" aufgebaut, sagte McMaster weiter. Beim Thema Nordkorea arbeiteten sie zusammen. Die USA seien sich mit Südkorea und Japan aber auch mit China einig, dass "das Problem nun an einem kritischen Punkt angelangt" sei. "Es ist nun also an der Zeit, dass wir alle erdenklichen Maßnahmen ergreifen - vor einer militärischen Option -, um das Problem friedlich zu lösen."
Japan rief Nordkorea auf, sein Atom- und Raketenprogramm aufzugeben und weitere Provokationen zu unterlassen. Sein Land stehe an der Seite der USA und Südkoreas, versicherte Ministerpräsident Shinzo Abe im Parlament. Mit Russlands Staatschef Wladimir Putin wolle er sich bei einem Gipfeltreffen noch diesen Monat austauschen, kündigte Abe an.
Fehlschlag
Nordkorea hatte am Sonntag ungeachtet aller Warnungen und Mahnungen erneut eine Rakete getestet. Der Versuch schlug allerdings fehl. Der Flugkörper "explodierte fast sofort" nach dem Start, wie das US-Pazifikkommando berichtete. Um welche Art von Rakete es sich gehandelt habe, werde noch geprüft. Experten spekulieren, dass es eine Mittelstreckenrakete gewesen sein könnte. Möglicherweise feuerte Nordkorea denselben Typ bei einem Test am 5. April ab. Das Geschoss flog damals 60 Kilometer, bevor es im Japanischen Meer versank. UN-Resolutionen untersagen Nordkorea den Abschuss ballistischer Raketen. "Unabhängig davon, ob ein Test gelingt oder nicht, liegt hier ein klarer Bruch des Völkerrechts vor", erklärte auch ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin.
Der jüngste Raketentest überschattet den Besuch von US-Vizepräsident Mike Pence in Südkorea. Vor dem Hintergrund der verschärften Spannungen um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm will Pence die Solidarität der USA mit seinem Verbündeten bekunden. Unter der Führung Trumps sei die Verpflichtung gegenüber dem südkoreanischen Volk so stark wie nie, sagte er bei einer Rede vor US-Soldaten.
An diesem Montag will Pence mit dem kommissarischen Präsidenten Südkoreas, Hwang Kyo-ahn, zusammentreffen. Zuvor stattete er der entmilitarisierten Zone zwischen Süd- und Nordkorea einen Besuch ab. Weitere Stationen der ersten offiziellen Reise des US-Vizepräsidenten in die Asien-Pazifik-Region werden Japan, Indonesien und Australien sein.
wa/cgn (rtr, dpa, afp)