US-Wahl: Wenn Deutsche wählen könnten
5. November 2024Donald Trump oder Kamala Harris? Rund 244 Millionen US-Amerikaner entscheiden an diesem Dienstag, wer künftig ihr Land regieren wird. In Dixville Notch, einem winzigen Dorf im Bundesstaat New Hampshire nahe der kanadischen Grenze, öffnete das erste Wahllokal bereits nach Mitternacht (Ortszeit). Die Bürger in Hawaii und Alaska, ganz weit im Westen der USA, stimmen als letzte ab.
Doch selten war der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl noch so offen wie in diesem Jahr. Trump und Harris liefern sich laut Umfragen der vergangenen Wochen ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Das zeigen auch die Wahl-Ergebnisse aus Dixville Notch. Von den sechs Wahlberechtigten stimmten drei für Trump und drei für Harris.
"Positiver Impuls für die Welt"
Auch für die Deutschen ist die Wahl enorm wichtig. Deutschland und Europa sind wirtschaftlich sehr eng mit den USA verflochten, auch im Bereich Verteidigung spielt die Verbindung eine große Rolle. Für die tiefe Krise der deutschen Bundesregierung könnte sich ein Sieg der Demokratin Harris erleichternd auswirken. Deutschland sieht in ihr eine verlässliche Partnerin, die Zweifel an Trumps Haltung zum transatlantischen Verteidigungsbündnis NATO und seiner Unterstützung für die Ukraine bleiben groß.
Würde die Wahl in Deutschland stattfinden, wäre die Tendenz jedoch eindeutiger. Bei einer Straßenumfrage der Deutschen Welle erklärten einige Befragte zwar, sie hätten "keine Angst" vor Trump oder hofften sogar darauf, dass er wieder ins Weiße Haus in Washington einzieht.
Für andere bleibt ein potenzieller Wahlerfolg Trumps unverständlich. Für diese Bundesbürger wäre ein Sieg von Harris ein "positiver Impuls" für die ganze Welt.
Auch die offiziellen Zahlen sehen ähnlich aus. Laut dem Meinungsforschungsinstitut infratest dimap läge Harris ganz klar vorn. 74 Prozent der befragten Deutschen favorisieren die Demokratin. Den Republikaner Trump könnten sich lediglich elf Prozent gut als künftigen US-Präsidenten vorstellen.
Ein vergleichsweise niedriger Wert und doch schon etwas höher als bei Donald Trumps erster Kandidatur im Jahr 2016. Damals konnten sich lediglich vier Prozent der Deutschen laut Umfrage für ihn erwärmen.
Am beliebtesten ist er bei Anhängern der rechtspopulistischen und in Teilen rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD) mit 41 Prozent Zustimmung. Anhänger der sozialdemokratischen SPD, den konservativen Unionsparteien CDU und CSU und der Grünen favorisieren 90 bis 92 Prozent Kamala Harris.