USA und El Salvador schließen Asylabkommen
21. September 2019Beiden Ländern sei daran gelegen, illegale Migration, Menschenschmuggel und organisierte Kriminalität einzudämmen, hieß es in einer Mitteilung. Details des Abkommens wurden nicht genannt.
Flucht über Mexiko
Hunderttausende Menschen fliehen jedes Jahr vor Gewalt und Armut aus El Salvador, Guatemala und Honduras über Mexiko in Richtung USA. Das sogenannte nördliche Dreieck Zentralamerikas gilt als eine der gewalttätigsten Regionen der Welt.
Die "Washington Post" und andere US-Medien berichteten, die Vereinbarung sehe vor, dass Asylsuchende, die auf dem Weg in die USA durch El Salvador gekommen sind, von der US-Grenze in das mittelamerikanische Land zurückgeschickt werden können, um dann dort ihren Asylantrag zu stellen. Dies betreffe etwa Migranten aus Nicaragua oder Kuba.
Salvadorianer selbst seien von der Übereinkunft ausgeschlossen. Jedoch könnten Asylbewerber aus El Salvador nach Guatemala abgeschoben werden, da dieses Land bereits im August ein ähnliches Abkommen mit den USA vereinbart hatte.
90 Prozent der Asylanträge abgelehnt
US-Präsident Donald Trump hatte Mexiko im Mai mit der Androhung von Strafzöllen unter Druck gesetzt, stärker gegen illegale Migranten vorzugehen. Beide Länder schlossen daraufhin im Juni ein Abkommen. So können Asylbewerber aus Mittelamerika nun bis zum Abschluss ihrer Verfahren nach Mexiko abgeschoben werden. Nach Angaben des US-Heimatschutzministeriums werden 90 Prozent der Asylanträge von Migranten aus Honduras, Guatemala und El Salvador von US-Richtern letztlich abgelehnt.
Die salvadorianische Außenministerin erhob aber auch konkrete Forderungen: Ihr Land brauche mehr Investitionen von den USA und anderen Teilen der Welt. "Wir müssen die Sicherheit erhöhen und die Banden bekämpfen.", sagte sie. Kritiker meinen dagegen, dass das Abkommen die Sicherheit von Menschen missachte. Schließlich würden Asylsuchende an Orte zurückgeführt, vor deren Zuständen sie vorher geflohen waren.
ni/jj (dpa, afp)