USA erneuern Drohung gegen Nordkorea
18. August 2017"Die Provokationen durch das Raketenprogramm Nordkoreas sind nicht akzeptabel und müssen sofort aufhören", betonte US-Außenminister Rex Tillerson nach einem Gespräch mit seinem japanischen Amtskollegen Taro Kono. An dem Treffen in Washington nahmen auch US-Verteidigungsminister James Mattis und sein japanischer Kollege Itsunori Onodera teil.
Tillerson erklärte, die USA und ihre Verbündeten hielten den ökonomischen und wirtschaftlichen Druck auf die Führung in Pjöngjang aufrecht, um sie so von der Aufgabe des illegalen Raketenprogrammes zu überzeugen. "Wir streben alle nach einer völligen und unumkehrbaren Denuklearisierung der Region", sagte Tillerson.
Militärische Option soll Diplomatie Druck verleihen
Dabei behält sich die US-Regierung die Option einer militärischen Intervention weiter offen, wie Verteidigungsminister Mattis deutlich machte. "Ich kann Ihnen versichern, dass - in enger Abstimmung mit unseren Verbündeten - es starke militärische Konsequenzen geben wird, sollte Nordkorea mit Kampfhandlungen beginnen", sagte Mattis.
Tillerson sprach sich dafür aus, jeden diplomatischen Vermittlungsversuch mit der Drohung einer militärischen Aktion zu kombinieren, für den Fall, dass Nordkorea die falsche Entscheidung treffe. "Ich denke, dies ist die Botschaft, die der Präsident nach Nordkorea übermitteln wollte", sagte Tillerson.
Bannon konterkariert offizielle US-Strategie
Zuvor hatte bereits US-Generalstabschef Joe Dunford erklärt, dass die Vereinigten Staaten im Konflikt mit Nordkorea eine militärische Option in der Hinterhand haben müssten. Der ranghöchste US-General sagte am Rande eines Besuchs beim chinesischen Staatschef Xi Jinping in Peking, wenn US-Präsident Donald Trump mit der Entscheidung für einen Militäreinsatz zur Armee komme, werde diese "ihm die Optionen präsentieren".
Trumps einflussreicher Berater Steve Bannon hatte dagegen in einem Gespräch mit einem Journalisten eine militärische Option wegen der dann zu beklagenden vielen Opfer in Südkorea als utopisch bezeichnet und damit die nach außen dargestellte Strategie der Trump-Regierung konterkariert. Nordkorea sei auch nicht das Hauptproblem, sondern der Handelsstreit mit China und die Frage, welche der beiden Wirtschaftsmächte langfristig eine Hegemonialstellung einnehmen könne, so Bannon.
ww/wa (afp, dpa)