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Politik

USA drängen Taliban zu weniger Gewalt

17. Dezember 2020

In Afghanistan hat die Gewalt zuletzt zugenommen. Trotzdem wollen die USA ab Januar ihre Streitkräfte reduzieren. US-Generalstabschef Mark Milley hat jetzt mit den Taliban gesprochen.

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US-Militär General Mark Milley
General Mark Milley ist der oberste General bei den US-StreitkräftenBild: Getty Images/C. Somodevilla

US-Generalstabschef Mark Milley traf die Taliban-Unterhändler diese Woche in Katars Hauptstadt Doha und drängte sie zu einer "Reduzierung" der Gewalt, wie eine Pentagon-Sprecherin mitteilte. Der oberste US-General, der bereits in der Vergangenheit Taliban-Vertreter getroffen hatte, warb dabei auch dafür, Gespräche für eine politische Lösung des Afghanistan-Konflikts zu beschleunigen.

USA wollen Abzug von US-Soldaten

Milley habe im Verlauf der Woche zudem in Kabul den afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani getroffen, so das Pentagon weiter. Die Gespräche erfolgen inmitten der Bemühungen des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump, den Truppenabzug aus dem Bürgerkriegsland zu beschleunigen. Das Verteidigungsministerium hatte Mitte November erklärt, bis zum 15. Januar solle die Zahl der in Afghanistan stationierten US-Soldaten von rund 4500 auf 2500 gesenkt werden.

In Afghanistan hat die Gewalt erheblich zugenommen. Hier ein durch eine Bombe zerstörtes Fahrzeug in Kabul vor vier Tagen
In Afghanistan nimmt die Gewalt weiter zu: Hier ein durch eine Bombe zerstörtes Fahrzeug in Kabul vor wenigen Tagen Bild: picture-alliance/ASSOCIATED PRESS/R. Gul

Die US-Regierung hatte im Februar ein Abkommen mit den Taliban geschlossen. Die USA sagten einen vollständigen Truppenabzug bis Mitte 2021 zu, im Gegenzug gaben die Taliban Sicherheitsgarantien ab. Im September begannen dann in Doha Friedensverhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban. In inhaltlichen Fragen sind bislang aber keine Fortschritte erzielt worden.

Beobachter fürchten, dass eine deutliche Reduzierung der US-Truppen in Afghanistan letztlich die Taliban stärken könnte. Der längste Krieg der US-Geschichte dürfte auch dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden, der am 20. Januar vereidigt wird, noch Kopfschmerzen bereiten.

nob/sti (afp, ap)