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US-Presse verurteilt Israels Militäroperation in Gaza

29. Dezember 2008

Mit Sorge verfolgt man in den USA die jüngste Gewalteskalation im Nahen Osten. Denn den festgefahrenen Friedensprozess in der Region voranzutreiben, das stand auf der außenpolitischen Agenda von Präsident Bush weit oben.

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Zeugnis der Zerstörung: Israelischer Angriff auf die von Hamas kontrollierte Universität in Gaza an diesem MontagBild: AP

Seit Samstag fliegt Israel Luftangriffe auf den Gazastreifen, nach Regierungsangaben nach Regierungsangaben eine Maßnahme, um den andauernden Raketen-Beschuss auf israelische Ziele zu stoppen und die eigene Bevölkerung vor der "terroristischen Bedrohung" zu schützen. Auf viel Verständnis aus dem Ausland kann Israel dabei allerdings nicht zählen - auch nicht von Seiten der Presse. Auf den Titelseiten der US-amerikanischen Tageszeitungen herrscht viel eher eine kritische Meinung vor. So bezeichnet beispielsweise die "Washington Post" die Militäroffensive als "Olmerts endgültige Niederlage": der israelische Regierungschef würde nichts als "verbrannte Erde" in Gaza hinterlassen.

Israel Palästinenser Angriff auf Gaza
Bild: AP

Ähnlich sieht es auch die "New York Times". Dort heißt es: "Wichtigstes Ziel der israelischen Militäroperation in Gaza ist es, die Hamas zu einem Ende der andauernden Raketenangriffe zu zwingen. Daneben aber gibt es noch einen zweiten Grund: Israel möchte endlich den Makel des schmutzigen Krieges gegen die Hisbollah im Libanon 2006 abstreifen und eine neue israelische Drohkulisse aufbauen." Denn, so das Blatt weiter: "Israel hat eine ganz große Sorge: das Land fürchtet, Feinde könnten – anders als früher - nicht mehr genug Angst und Respekt haben. Und die politische Führung glaubt, diesen Eindruck durch die Machtdemonstration in Gaza wieder korrigieren zu können."

Todesstarfe USA Hinrichtungsraum Todeszelle Injektionsraum
Tod durch die Giftspritze: ein Exekutionsstuhl in Terre Haute im US-Bundesstaat IndianaBild: AP

Tiefstand: die Zahl der Hinrichtungen in den USA 2008 so niedrig wie lange nicht mehr

"Death Row" - so wird der Todestrakt in US-amerikanischen Gefängnissen genannt. Hier warten zum Tode verurteilte Verbrecher auf ihre Hinrichtung. Derzeit sind es rund 3300, die meisten davon im Süden der Vereinigten Staaten. Bis zur Vollstreckung des Urteils dauert es Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte. Und die Kosten gehen in die Millionen. Der finanzielle Aspekt ist ein Grund dafür, dass in den vergangenen Monaten die Zahl der Hinrichtungen deutlich zurückgegangen ist. Insgesamt wurden 37 Menschen exekutiert, so viele wie zuletzt vor 14 Jahren. In Erinnerung bleiben wird das Jahr 2008 aber nicht nur deshalb, sondern vor allem, weil der Supreme Court in Washington ein lange erwartetes Grundsatzurteil zum Thema Todesstrafe gefällt hat: Im April erklärte das Oberste Gericht der USA die umstrittene Hinrichtung durch die Giftspritze für rechtmäßig.

Notstand: Kalifornien kämpft 2008 gegen die schlimmsten Waldbrände seit Jahrzehnten

BdT Waldbrände bedrohen Vorstädte von Los Angeles in Kalifornien
Spur der Verwüstung: Waldbrände bei Los AngelesBild: AP

Erbarmungslos fressen sich die Flammen durch die Landschaft, zerstören Wälder, Häuser und Existenzen. Während Tausende von Rettungskräften verzweifelt versuchen, die Brandherde unter Kontrolle zu bekommen. Die Bilder aus Kalifornien gleichen sich Jahr für Jahr. Denn regelmäßig kommt es in dem südwestlichen US-Bundesstaat zu großflächigen Waldbränden. Allerdings: So schlimm wie 2008 war es seit Jahrzehnten nicht mehr.

Redaktion: Esther Broders