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US-Notenbank erhöht erstmals seit Corona-Krise den Leitzins

16. März 2022

Die US-Notenbank Federal Reserve hebt ihren Leitzins an und stemmt sich gegen die hohe Inflation. Er liegt nun in einer Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent. Es ist die erste Anhebung seit Ende 2018.

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Dollar-Note in einer Geldbörse
Sein Wertverlust soll gebremst werden: der nun angehobene Leitzins soll zur Stabilität des US-Dollar beitragenBild: Ralph Goldmann/picture alliance

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hebt ihren Leitzins an und stemmt sich gegen die hohe Inflation. Er liegt nun in einer Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent - nach bislang 0,0 bis 0,25 Prozent.

Es handelt sich um die erste Anhebung seit Ende 2018 und voraussichtlich um einen größeren Wendepunkt in der US-Geldpolitik: Ihrer Mitteilung zufolge geht die Fed davon aus, dass weitere Anhebungen "angemessen sein werden". Einer Prognose zufolge ist in diesem Jahr noch mit mehreren Zinserhöhungen zu rechnen. Im Dezember hatte die Fed noch mit Anhebungen bis auf 0,9 Prozent im Laufe des Jahres kalkuliert - nun geht sie von 1,9 Prozent in diesem Jahr und sogar 2,8 Prozent im kommenden Jahr aus.

Wie der Leitzins die Inflation einhegen soll

Der Leitzins ist eines der wichtigsten Instrumente der Währungshüter, um den Kurs stabil zu halten. Die USA mussten im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um acht Prozent gestiegene Verbraucherpreise hinnehmen - die höchste Inflationsrate seit 40 Jahren. Die Zielmarke der Fed für die Inflationsrate ist jedoch zwei Prozent. Der höhere Leitzins entzieht dem Finanzmarkt Liquidität, was zu einer vorübergehend geringeren Nachfrage führt. Das bremst wiederum weitere Preissteigerungen aus. Die Anpassung des Leitzinses ist gleichzeitig jedoch ein Balanceakt, weil dadurch ein Konjunkturaufschwung abgewürgt werden könnte.

USA Washington | Jerome Powell während Anhöhrung
Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powers, bei einer Anhörung im KongressBild: Graeme Jennings/AP/picture alliance

Notenbankchef Jerome Powell hatte Anfang des Monats im US-Kongress erklärt, es sei das Ziel der Fed, einen "langen Aufschwung" zu ermöglichen, der weiter für einen starken Arbeitsmarkt sorgen werde. Allerdings könnten auch externe Faktoren weiterhin zur Inflation beitragen - zum Beispiel gestörte Lieferketten infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine oder eines größeren Corona-Ausbruchs in China. Diese würden auch bei einem höheren Leitzins die Preisspirale antreiben.

Anhebung auch in Europa?

Auch in Europa deuten erste Anzeichen auf eine bevorstehende Erhöhung des Leitzinses hin: Die Europäische Zentralbank fährt ihre milliardenschweren Anleihekäufe früher zurück als geplant und stellt deren Ende im Sommer in Aussicht. Im Euroraum fordern bereits zahlreiche Wirtschaftsvertreter und Volkswirte, den Leitzins ebenfalls anzuheben. Die nächsten Zins-Sitzungen bei der EZB sind für Mai und Juni angesetzt.

ehl/hf (dpa, rtr)