US-Notenbank druckt wieder Geld
13. Dezember 2012Ab Januar werde die Notenbank Federal Reserve monatlich US-Staatsanleihen in Höhe von 45 Milliarden US-Dollar aufkaufen. Das teilte der Offenmarktausschuss der Bank am Mittwoch in Washington mit.
Zudem setzt die Fed ihren Ankauf von Immobilienpapieren fort, den sie im September begonnen hatte. Dafür gibt sie 40 Milliarden Dollar im Monat aus. Ziel der Maßnahmen ist es, zusätzliches Geld in die Wirtschaft zu pumpen, langfristige Zinsen weiter zu senken und so Investitionen anzukurbeln.
Leitzins unverändert niedrig
Den Leitzins, der seit Ende 2008 bei null bis 0,25 Prozent liegt, ließen die Notenbanker um Fed-Chef Ben Bernanke unverändert. Er soll erst wieder steigen, wenn die Arbeitslosenquote in den USA unter 6,5 Prozent sinkt und die Inflationsaussichten stabil sind, so die Fed. Zuletzt lag die Arbeitslosenquote bei 7,7 Prozent.
Das Programm zum Anleihenkauf war an den Finanzmärkten erwartet worden. Es ersetzt das auslaufende Programm "Operation Twist", bei dem die Notenbank Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit in Papiere mit langer Laufzeit umgetauscht hat, um die langfristigen Zinsen niedrig zu halten.
3000 Milliarden Dollar
Der Ankauf eigener Staatsanleihen wird von der Fed "quantitative Lockerung" genannt. Die Wirkung gleicht dem Gelddrucken, weil sich die Geldmenge in der Wirtschaft erhöht. Wegen der schwachen Konjunktur hält sich der Inflationsdruck zurzeit in Grenzen. Im Oktober lag die Inflationsrate in den USA bei 2,2 Prozent.
Insgesamt wird die US-Notenbank ab Januar pro Monat 85 Milliarden Euro für den Ankauf von Staats- und Immobilienanleihen ausgeben. Dadurch wird das Investitionsportfolio der Fed weiter vergrößert. Schon jetzt hat es ein Volumen von 3000 Milliarden US-Dollar.
bea/qu (reuters, dpa, ap, afp)