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US-Läufer gewinnt Boston-Marathon

21. April 2014

In einem emotionalen Rennen ein Jahr nach dem blutigen Anschlag auf den Boston Marathon ist mit Meb Keflezighi ausgerechnet ein US-Amerikaner der Schnellste. Bei den Frauen bricht eine Kenianerin den Streckenrekord.

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Boston Marathon, Sieger Meb Keflezighi jubelt mit US-amerikanischer Fahne (Foto: TIMOTHY A. CLARY/AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Unter dem lautstarken Jubel seiner Landsleute hat Meb Keflezighi den 118. Boston-Marathon gewonnen und für den ersten US-Sieg seit 1983 beim ältesten Langstreckenklassiker der Welt gesorgt. Dort, wo am 15. April 2013 zwei Bomben explodierten, drei Menschen starben und 264 verletzt und verstümmelt wurden, krönte Keflezighi in 2:08:37 Stunden ein grandioses Rennen. Bei den Frauen setzte sich die kenianische Titelverteidigerin Rita Jeptoo in dem neuen Streckenrekord von 2:18:57 Stunden durch.

"Ein phänomenaler Sieg. Es ging nicht um mich, sondern um die Leute hier. Ich habe alles für sie gegeben und sie haben mich auf den letzten Kilometern unglaublich unterstützt", sagte Meb Keflezighi sichtlich ergriffen. Im Vorjahr war er Zuschauer und hatte den Zielbereich gerade verlassen, als die Bomben explodierten. Seit jenem Tag, so Keflezighi, habe er dieses Rennen gewinnen wollen.

Mit einer US-Fahne um die Schultern genoss er zwei Wochen vor seinem 39. Geburtstag den größten Triumph seiner Karriere. 2004 hatte er in Athen Olympia-Silber erlaufen und 2009 den New York-Marathon gewonnen. Doch dieser Sieg in Boston hat nicht nur für ihn eine größere Bedeutung. Als der 38-Jährige auf die 500 Meter lange Zielgerade einbog, bekreuzigte er sich bereits, nach seinem Zieldurchlauf brach er in Tränen aus und fiel Greg Meyer in die Arme. Meyer hatte 1983 für den bislang letzten US-Sieg in Boston gesorgt. Wilson Chebet aus Kenia wurde in 2:08:48 Zweiter, sein Landsmann Frankline Chepkwony kam auf Rang drei (2:08:50).

Streckenrekord durch Kenianerin Jeptoo

Bei den Frauen konnte Rita Jeptoo ihren bereits dritten Boston-Sieg bejubeln. Die Titelverteidigerin war auf den 42,195 Kilometern von Hopkinton hinein ins Herz der Massachusetts-Metropole einmal mehr nicht zu schlagen. Nach 2006 und 2013 überquerte Jeptoo zum dritten Mal als Erste die blau-gelbe Ziellinie. Ihre Siegeszeit von 2:18:57 Stunden bedeutete Streckenrekord und war deutlich schneller als die alte Bestmarke ihrer Landsfrau Maria Okayo von 2:20:43 Stunden aus dem Jahr 2002. Für ihren Sieg strich Jeptoo 150.000 Dollar ein, 25.000 weitere kamen für die Bestmarke hinzu.

Boston Marathon, Siegerin Rita Jeptoo jubelt im Ziel (Foto: TIMOTHY A. CLARY/AFP/Getty Images)
Rita Jeptoo feierte ihren dritten Sieg in BostonBild: AFP/Getty Images

Vor dem Start hatten die knapp 36.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt den Opfern des Bomben-Anschlags mit einer Schweigeminute gedacht. Insgesamt waren rund 3500 Polizisten an der Strecke im Einsatz, Rucksäcke waren für Zuschauer und Sportler verboten.

asz/haz (sid, dpa)