USA schicken Kampfbomber nach Korea
10. Januar 2016Der B52-Langstreckenbomber habe Südkorea in niedriger Höhe nahe der nordwestlichen Stadt Osan überflogen, teilte die Pazifik-Kommandostelle der US-Streitkräfte mit. "Das war eine Demonstration der eisernen Entschlossenheit der USA, ihre Verbündeten in Südkorea, in Japan und auf amerikanischen Heimatboden zu verteidigen", erklärte der Befehlshaber der Kommandostelle, Admiral Harry Harris Junior. Er warf Nordkorea eine "krasse Verletzung seiner internationalen Verpflichtungen" vor.
Bei dem Flug wurde der Bomber von amerikanischen und südkoreanischen Kampfjets begleitet, hieß es. Anschließend kehrte das Flugzeug zu seinem Stützpunkt auf die US-Pazifikinsel Guam zurück.
28.500 Mann vor Ort
B-52-Bomber, die auch als Nuklearwaffenträger eingesetzt werden können, waren schon mehrmals für jährliche Übungen nach Südkorea geschickt worden. Zur Abschreckung des Nordens haben die USA 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert.
Das kommunistische Regime in Pjöngjang behauptet, bei dem Atomtest am vergangenen Mittwoch sei von Nordkorea erstmals eine Wasserstoffbombe gezündet worden. Der Test hatte weltweit Empörung ausgelöst. Erste Analysen der im Ausland gemessenen Erschütterungen lassen - westlichen Experten zufolge - aber eher auf den Test einer herkömmlichen Atombombe schließen. Die Zündung einer H-Bombe hätte stärkere Messwerte auslösen müssen, heißt es unter Fachleuten.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bezeichnete den Atomversuch als Akt der "Selbstverteidigung". Ziel des Tests sei es gewesen, den Frieden auf der koreanischen Halbinsel und die Sicherheit der gesamten Region vor der "Gefahr eines von den US-geführten Imperialisten verursachten Atomkriegs" zu verteidigen, wurde Kim von den staatlichen Medien zitiert. Den Atomtest könne niemand kritisieren. Nordkorea hatte schon zwischen 2006 und 2013 drei Atomtests unternommen, auf die der UN-Sicherheitsrat jeweils mit verschärften Sanktionen antwortete. Nach einer Dringlichkeitssitzung des höchsten UN-Gremiums in dieser Woche hieß es, der Rat erwäge als Antwort weitere Schritte gegen Pjöngjang.
ml/as (dpa,afp,ap)