1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ermittlungen gegen Polizei in Ferguson

4. September 2014

Wie rassistisch ist die Polizei von Ferguson? Nach dem Tod des Teenagers Michael Brown prüft das US-Justizministerium nun, ob in der Kleinstadt im Bundesstaat Missouri systematisch Schwarze ins Visier genommen wurden.

https://p.dw.com/p/1D7NP
Polizisten während der Proteste gegen Polizeigewalt Mitte August in Ferguson (Foto: Getty Images)
Polizisten während der Proteste gegen Polizeigewalt Mitte August in FergusonBild: Getty Images

Rund einen Monat nach den tödlichen Schüssen von Ferguson hat das US-Justizministerium Ermittlungen gegen die gesamte Polizeiabteilung der Stadt eingeleitet. Untersucht werden soll, ob sie in der Kleinstadt im Bundesstaat Missouri systematisch gegen die Verfassung oder Bundesgesetze verstoßen hat, wie Minister Eric Holder mitteilte. Hintergrund sind Beschwerden der mehrheitlich afroamerikanischen Bevölkerung von Ferguson über die Praktiken der überwiegend weißen Polizeitruppe.

Polizeichef will kooperieren

Die neuen Ermittlungen würden allgemein die "Gewaltanwendung, darunter tödliche Gewalt" durch die Polizei in Ferguson unter die Lupe nehmen, sagte Holder in Washington. So werde das Vorgehen der Beamten bei Personenkontrollen, Durchsuchungen und Festnahmen beleuchtet, ebenso die Behandlung von Häftlingen im Stadtgefängnis. Holder versprach rasche und rigorose Ermittlungen, um das Vertrauen der Bürger in die Polizei wiederherzustellen. Der Bürgermeister und der Polizeichef von Ferguson hätten ihre "volle Kooperation" zugesagt.

Bilder von Michael Brown neben dem Sarg des Teenagers (Foto: Reuters)
Bilder von Michael Brown neben dem Sarg des TeenagersBild: Reuters

Grand Jury ermittelt

Der unbewaffnete schwarze Teenager Michael Brown war am 9. August von einem weißen Polizisten erschossen worden. Nach Browns Tod hatte es in dem Vorort der Metropole St. Louis wiederholt Protestmärsche und Zusammenstöße mit der Polizei gegeben. An dem Fall entzündete sich eine landesweite Debatte über rassistische Polizeigewalt.

Das US-Justizministerium hatte vergangenen Monat bereits eine Untersuchung zu möglichen Bürgerrechtsverletzungen eingeleitet, die sich aber nur gegen den Polizisten richtet, der die tödlichen Schüsse auf Brown abfeuerte. Außerdem leitete die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Missouri ein Strafverfahren gegen den Beamten ein, über eine Anklageerhebung muss noch eine sogenannte Grand Jury aus zwölf Schöffen befinden.

stu/sti (afp, dpa)