US-Großbanken bestehen Stresstest
8. März 2013Nach der Finanzkrise 2008/2009, die zum Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers führte, haben fast alle großen Kreditinstitute in den USA ihre Hausaufgaben gemacht. "Die größten US-Banken verfügen über eine viel stärkere Kapitalausstattung als vor der Finanzkrise", teilte die Notenbank Federal Reserve in Washington mit. Damit hätten sie ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Wirtschaftsszenarien verbessert, so die Fed.
Wie aus dem jüngsten Stresstest der US-Notenbank hervorgeht, würden 17 von den 18 wichtigsten Finanzkonzernen des Landes einen neuerlichen katastrophalen Wirtschaftsabschwung überstehen. Einzig der Auto- und Hausfinanzierer "Ally Financial" fiel durch. Dessen Geldreserven rutschten unter den vorgeschriebenen Puffer von fünf Prozent. Das ehemals zu General Motors gehörende Institut wurde während der Finanzkrise von der Regierung gerettet und befindet sich zu 74 Prozent in Staatsbesitz.
Schreckensszenario
Die US-Notenbank führt die jährlichen Stresstests bei den Banken auf Basis eines im Zuge der Finanzkrise geschaffenen Gesetzes durch. Dabei prüft die Notenbank, ob die Institute auch unter widrigen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch über genügend Kapital verfügen würden, um zu überleben. Dabei nimmt die Federal Reserve beispielsweise an, dass die Aktienkurse um mehr als die Häfte einbrechen, die Arbeitslosenquote in den Vereinigten Staaten auf rund zwölf Prozent (aktuell: 7,9 Prozent) ansteigt und zugleich die Immobilienpreise ins Bodenlose fallen. Das hätte massive Auswirkungen auf die Kapitaldecke der Banken. In der kommenden Woche will die Fed weitere Ergebnisse des Stresstests veröffentlichen.
Beim Stresstest vor einem Jahr waren von 19 überprüften Großbanken noch vier Häuser durchgefallen - darunter die Citigroup. Die anderen großen Investmentbanken, Goldman Sachs, JP Morgan und Bank of America konnten schon damals überzeugen.
wa/se (rtr, dpa, ap)