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US-Gericht mildert Glyphosat-Urteil ab

21. Juli 2020

Der Bayer-Konzern hat das erste Glyphosat-Berufungsverfahren in den USA verloren - dennoch ist das deutsche Unternehmen nicht ganz unglücklich über das Urteil. Denn die Schadenersatzsumme wurde drastisch reduziert.

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Bild: picture-alliance/dpa/C. Hardt

Der Kläger habe "reichlich" Belege dafür geliefert, dass seine Krebserkrankung durch den Wirkstoff Glyphosat im Unkrautvernichter "Roundup" ausgelöst worden sei, heißt es in einem Urteil des zuständigen Berufungsgerichts in San Francisco. Der Schuldspruch der Vorinstanz wurde damit - anders als vom Bayer-Konzern gefordert - nicht aufgehoben.

Allerdings - so das Gericht weiter - müsse der Schadens- und Strafschadensersatz reduziert werden, weil im kalifornischen Recht eine verkürzte Lebenserwartung nicht entsprechend geltend gemacht werden könne. Die von Bayer zu zahlende Summe beträgt nun noch 20,5 Millionen Dollar, ursprünglich waren es 289 Millionen.

Monsanto RoundUp
Brachte Bayer viel Ärger ein: das Unkrautvernichtungsmittel "Roundup" Bild: Getty Images/AFP/J. Edelson

Der Konzern sprach in einer Stellungnahme von einem "Schritt in die richtige Richtung. Dennoch sei Bayer "weiterhin der Meinung, dass sowohl das Jury-Urteil als auch die Schadensersatzzahlungen nicht mit den im Verfahren vorgebrachten Beweisen und der Rechtslage vereinbar sind". Man werde die rechtlichen Optionen prüfen bis hin zum Gang vor dem Obersten Gericht Kaliforniens. "Wir stehen weiterhin fest hinter der Sicherheit und dem Nutzen von Roundup", betonte Bayer.

Kläger hat Lymphdrüsenkrebs

Verhandelt wurde der Fall des ehemals als Platzwart an einer kalifornischen Schule tätigen Dewayne Johnson. Bei ihm war 2014 Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert worden. Johnson wirft Bayer vor, die Gefahren von Glyphosat verschwiegen zu haben. Eine Geschworenenjury hatte Bayer deshalb im August 2018 zu Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe verurteilt. Die Summe wurde danach zwar rasch auf 78 Millionen Dollar gesenkt, doch Bayer ging trotzdem dagegen in Berufung.

USA Kläger und Krebs-Opfer Dewayne Johnson in San Francisco
Dewayne JohnsonBild: picture-alliance/dpa/J. Edelson

Der Fall Johnson ist getrennt von einem milliardenschweren Vergleich, den Bayer bei anderen "Roundup"-Verfahren anstrebt. Die Klagewelle hatte sich der Konzern mit der rund 63 Milliarden Dollar teuren Übernahme des Glyphosat-Entwicklers Monsanto eingehandelt.

wa/cw (rtr, dpa)