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Politik

Berüchtigter Taliban vermutlich getötet

15. Juni 2018

Mullah Fazlullah war der meistgesuchte Terrorist Pakistans und verantwortlich für das Attentat auf Friedensnobelpreisträgerin Malala 2012. Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt.

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Pakistan Taliban-Führer Mullah Fazlullah
Mullah Fazlullah war schon mehrfach totgesagt worden - Das Videostandbild von 2014 zeigt ihn im Kreis von GleichgesinntenBild: picture-alliance/dpa/Ttp

Der Anführer der pakistanischen Taliban soll bei einem US-Drohnenangriff im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet getötet worden sein. Ein hochrangiger Vertreter des Verteidigungsministeriums in Kabul sagte, der Islamist sei im Marawara-Bezirk der ostafghanischen Provinz Kunar ums Leben gekommen. Die Information stamme von den US-Streitkräften. Diese hatten am Donnerstag mitgeteilt, ein Angriff in der Provinz Kunar habe einem führenden Extremisten gegolten.

Stammesälteste: vier weitere Tote

Ein Stammesältester aus der Gegend, Dschahan Sardar, sagte der Deutschen Presse-Agentur, Fazlullah sei bei einem Drohnenangriff gestorben. Außerdem seien vier weitere pakistanische Kämpfer getötet worden. Ein Sprecher des US-Militärs in Afghanistan bestätigte am Freitag nur den Luftschlag und wollte das Ergebnis nicht kommentieren. Das pakistanische Militär hatte zunächst keine Informationen über den angeblichen Tod Fazlullahs. 

Verstärkte Luftangriffe

Fazlullah war schon mehrfach totgesagt worden. Erst im März hatten die USA eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für Informationen zu seiner Ergreifung ausgesetzt. Der Berüchtigte wird für zahlreiche Anschläge verantwortlich gemacht. Dazu zählen ein Schulmassaker von vor vier Jahren, bei dem 132 Kinder getötet wurden, und der Angriff von 2012 auf die Schülerin Malala Yousafzai. Sie wurde später für ihr Engagement für das Recht von Mädchen auf Bildung mit dem Friedensnobelpreis geehrt. 

Angesichts des Erstarkens der radikal-islamischen Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat haben die USA ihre Luftangriffe vor allem in Ostafghanistan an der Grenze zu Pakistan verstärkt. Dort verstecken sich sowohl afghanische als auch pakistanische Islamisten.

uh/as (dpa, rtr, afp)