Neues US-Manöver in Korea
11. Oktober 2017Das Säbelrasseln geht weiter: Nach den jüngsten Raketen- und Atomtests Nordkoreas hat die US-Armee erneut ein Militärmanöver über der koreanischen Halbinsel abgehalten. Zwei Maschinen vom Typ B-1B seien zusammen mit südkoreanischen Kampfjets im Einsatz gewesen, teilte das südkoreanische Militär mit.
Nach US-Angaben beteiligten sich auch japanische Soldaten an der nächtlichen Übung, die auf dem US-Stützpunkt auf Guam gestartet wurde. Mit der Übung sei die "unerschütterliche Bündnistreue" der USA zum Erhalt von Sicherheit und Stabilität der Region demonstriert worden.
Nahezu zeitgleich zu dem Militärmanöver traf sich US-Präsident Donald Trump mit seinen Beratern, um über die Optionen seines Landes im Nordkorea-Konflikt zu sprechen. Trump wurde von Verteidigungsminister James Mattis und Generalstabschef Joseph Dunford sowie weiteren Mitgliedern seines nationalen Sicherheitsteams über die Möglichkeiten der USA unterrichtet.
Laut dem US-Präsidialamt ging es zum einen darum, wie auf die nordkoreanischen Aggressionen reagiert werden kann. Zum anderen sei auch diskutiert worden, wie die Regierung Nordkoreas davon abgehalten werden könne, die USA und seine Verbündeten mit Atomwaffen zu bedrohen. Weitere Details wurden nicht bekannt.
Am Dienstag hatte in Nordkorea die regierende Kommunistische Partei den 72. Jahrestag ihrer Gründung gefeiert. In diesem Zusammenhang war mit weiteren Provokationen seitens des kommunistischen Regimes gerechnet worden – die allerdings ausblieben.
Hackerangriff aus Nordkorea
Derweil wurde bekannt, dass nordkoreanische Hacker vertrauliche Daten des südkoreanischen Militärs erbeutet haben. Unter den Dokumenten hätten sich auch ein geheimer Einsatzplan der südkoreanischen und amerikanischen Streitkräfte für die Beseitigung der nordkoreanischen Führung um Machthaber Kim Jong Un im Ernstfall und Informationen über militärische Einrichtungen befunden, berichtete der Abgeordnete Rhee Cheol Hee von der regierenden Demokratischen Partei Koreas. Der Hackerangriff soll bereits im September 2016 erfolgt sein. Die Attacke war den Angaben zufolge bei weitem umfangreicher, als das Verteidigungsministerium in Seoul zugegeben habe.
stu/fab (dpa, rtr)