US-Arbeitsminister Acosta tritt zurück
12. Juli 2019Er werde sein Amt in sieben Tagen niederlegen, sagte Acosta (Artikelbild, r.) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump. "Mit geht es darum, dass wir eine großartige Wirtschaft haben und der Fokus auf der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Wirtschaft liegen sollte", erklärte der scheidende Arbeitsminister. Trump würdigte ihn als "sehr guten" Minister und erklärte, der Rücktritt sei Acostas eigene Entscheidung gewesen. Nach dem Rücktritt soll das Amt nun zunächst kommissarisch von Acostas bisherigem Stellvertreter Patrick Pizzella geführt werden.
Acosta war in den vergangenen Tagen verstärkt unter Druck geraten. Hintergrund sind schwere Vorwürfe gegen den Milliardär Jeffrey Epstein. Der 66-Jährige soll dutzende Minderjährige sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Am Samstag wurde er nach der Landung seines Privatjets an einem Flughafen in New Jersey festgenommen.
Der am Montag veröffentlichten Anklageschrift zufolge wirft ihm die New Yorker Staatsanwaltschaft vor, zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut zu haben. Einige der Mädchen seien erst 14 Jahre alt gewesen und mit großen Summen Bargeld angelockt und dazu verleitet worden, weitere Mädchen heranzuschaffen. Epstein weist alle Anschuldigungen zurück. Bei einer Verurteilung drohen dem Investmentbanker bis zu 45 Jahre Haft.
Acosta stimmte umstrittener Vereinbarung zu
Vor mehr als zehn Jahren ersparte ein umstrittener Deal Epstein einen Prozess wegen ähnlicher Anschuldigungen. Der Unternehmer bekannte sich damals schuldig, Klienten mit minderjährigen Prostituierten versorgt zu haben, und saß eine Gefängnisstrafe von 13 Monaten ab - teils unter gelockerten Bedingungen. Im Gegenzug kam er ohne Verfahren vor einem Bundesgericht davon. Acosta stimmte der außergerichtlichen Vereinbarung als damaliger Staatsanwalt in Florida zu. Noch am Mittwoch hatte der Minister sein damaliges Vorgehen verteidigt und sich gegen Rücktrittsforderungen der Demokraten gewehrt.
Epstein zählte früher unter anderem Trump, Ex-Präsident Bill Clinton und Prinz Andrew zu seinen Freunden.
hk/uh (dpa, afp)