Unwetter wüten erneut im Süden Belgiens
25. Juli 2021In Belgien sind bei Unwettern zahlreiche Autos mitgerissen und Menschen in Sicherheit gebracht worden. In elf Städten im Maas-Tal gab es starke Regenfälle und Überschwemmungen. In der südbelgischen Stadt Dinant an der Maas wurden am Samstag Straßen beschädigt, Autos weggerissen und zahlreiche Häuser überflutet. Die materiellen Schäden seien "erheblich", sagte Bürgermeister Axel Tixhon. "Es war kurz, aber extrem heftig", sagte Tixhon weiter. Es seien "richtige Sturzbäche" die Straßen hinabgerauscht.
In Dinant blockierten weggeschwemmte Fahrzeuge einen Bahnübergang, wie die Nachrichtenagentur Belga am Samstagabend meldete. Der Bahnverkehr sei wegen des Hochwassers Mitte Juli aber bereits eingestellt gewesen. In der Stadt Namur in der gleichnamigen Provinz wurden wegen des Unwetters Häuser evakuiert. Die Stadt liegt rund 100 Kilometer westlich von Aachen. "Es ist eine Katastrophe", zitiert Belga die Feuerwehr.
Es gebe zahlreiche Anrufe, man wisse nicht, wo einem der Kopf stehe, heißt es weiter. Auf Bildern in einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks RTBF ist zu sehen, wie sich Straßenzüge in reißende Flüsse verwandeln und Trümmer umherliegen. Aus Wallonisch-Brabant südlich von Brüssel wurden Erdrutsche gemeldet. In der Provinz Antwerpen im Norden des Landes musste die Feuerwehr ausrücken, weil Wasser in Häuser strömte und ein Blitz ein Haus traf.
Bisher offenbar keine Opfer
Über Tote oder Verletzte wurde zunächst nichts bekannt. Ein Sprecher des nationalen Krisenzentrums sagte, die Unwetterfront in der Provinz Namur im Süden des Landes sei abgeflaut, die Lage habe sich stabilisiert. Sie sei aber "nicht vergleichbar" mit den Überschwemmungen vom 14. und 15. Juli.
Nach tagelangem Starkregen waren die dicht besiedelten Täler der Maas-Region im Dreiländer-Eck von Deutschland, Belgien und den Niederlanden vor mehr als einer Woche überschwemmt worden. Besonders betroffen war die Provinz Lüttich. 36 Menschen kamen ums Leben. Sieben Personen werden noch vermisst, wie das Krisenzentrum mitteilte.
kle/se (afp, dpa)