Kulturkalender Juni
25. Mai 2012Das Kunstfest in Kassel
Am 9. Juni eröffnet die größte internationale Kunstmesse dOCUMENTA (13) in Kassel. Für hundert Tage wird die hessische Kleinstadt zur Kunstmetropole. Mehr als 150 Künstler aus der ganzen Welt zeigen hier eine Riesenpalette kreativer Vielfalt. Innovatives kreuzt Klassisches, Überraschendes trifft auf Bodenständiges – für jeden Besucher wird es eine Menge zu sehen geben. Zu den Kunstwerken gehören Skulpturen, Performances, Installationen, Malerei, Fotografie, Film und Video, Text- und Audio-Arbeiten. Die dOCUMENTA zeigt aber auch andere Objekte und Experimente auf dem Gebiet der Kunst, Politik, Literatur, Philosophie und Wissenschaft. Optimisten sehen die Besucherzahl in diesem Jahr an der Millionengrenze kratzen – bei der letzten dOCUMENTA vor fünf Jahren waren es mehr als 750 000. Die Deutsche Welle begleitet die Kunstmesse mit einem Multimedia-Dossier auf dieser Seite.
Sonne, Schlamm & Rock'n'Roll
Die großen Rockfestivals Rock am Ring und Rock im Park locken jährlich insgesamt 160.000 Besucher an. Zeitgleich finden sie in Nürnberg und am Nürburgring in der Eifel statt. Mit dabei sind die angesagtesten Bands der Rock-, Pop- und Indie-Szene. Drei Tage lang dauert das Open-Air-Spektakel. Die Fans brauchen zwischendurch nicht nach Hause oder in die Hotels zu pendeln, sondern können direkt vor Ort campen. Für viele ist es Kult, jedes Jahr dorthin zu gehen, manchmal bei Schlamm und Dauerregen, manchmal aber auch bei gnadenloser frühsommerlicher Hitze. Eins ist jedes Jahr sicher: Das Bier fließt kubikmeterweise. Vom 1. bis 3. Juni geben sich auf drei Bühnen Metallica, Motörhead, Linkin Park, Gossip, Billy Talent, Marilyn Manson, Die Toten Hosen, Deichkind und viele weitere Top Acts die Ehre. Wer die drei Tage gesund übersteht, der hat starke Abwehrkräfte!
EM 2012: Kultur im Quartier
Die Fußball-Europameisterschaft findet in Polen und der Ukraine statt – eine wunderbare Gelegenheit für beide Länder, sich von ihrer besten Seite zu zeigen – jenseits politischer Spannungen. Auch in Deutschland gibt es viele Kulturveranstaltungen zum Turnier. In Berlin hat das Polnische Institut zusammen mit der Fußballkulturzeitschrift "11 Freunde" ein buntes Kulturprogramm auf die Beine gestellt. An insgesamt zwölf Tagen gibt es eine Mischung aus Live-Konzerten, Filmpräsentationen, Lesungen, Kabarett, Ausstellungen und Fußball-Talk. Zwei Highlights: Electro, Ambient, Funk, Ska, Dub und mehr mischt die Kiewer Formation Foa Hoka zu einem quirligen treibenden, manchmal auch melancholischen Sound. Mit mehr als 20 Platten gehören sie seit Anfang der 1990er fest zur ukrainischen Alternative-Szene. Sie selbst nennen ihre Musik "Uneasy Listening". Kabarett gibt's mit dem "Club der polnischen Versager". Er kommt mit seinem speziellen EM-Programm "Kein Problem! Es gibt noch andere Sportarten, in denen die Polen erfolgreich sein können!" Natürlich werden auch alle Spiele der EM auf Großleinwänden übertragen.
Köln im Electro-Sound
Die Musikstadt Köln hat den Weggang der Musikmesse PopKomm längst verkraftet und wartet seit Jahren mit einem kleinen aber sehr feinen Festival auf: Die c/o pop hat sich in der internationalen Musikszene mittlerweile einen Namen gemacht. Vom 20. bis 24. Juni triftt sich in der Domstadt die Crème der elektronischen Musikwelt. Angesagt haben sich unter anderem die 80er-Jahre Band Palais Schaumburg, die Electro-Urgesteine Yello, die Newcomer Katzenjammer, Tim Bendzko und die außergewöhnliche Singer-Songwriterin Joan as a Policewoman. Es gibt auch jede Menge nichtmusikalische Veranstaltungen wie Keynotes, Businesstreffen und eine Convention, bei der sich auch Vertreter der großen Alternativelabels Rough Trade und Groove Attack angesagt haben. Musik gibt es in allen einschlägigen Clubs von Köln – die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: Früh da sein, sonst erwischt einen der Einlass-Stopp. Die Hauptbühne des c/o pop-Festivals befindet sich in diesem Jahr im altehrwürdigen Millowitsch-Theater.
"Magisches Filmfest-Flimmern"
Neue Leitung, neues Outfit: Am 29. Juni startet das Filmfest München, nach der Berlinale das zweitgrößte deutsche Publikumsfestival. Die neue Festival-Chefin Diana Iljine hat zum 30-jährigen Jubiläum das Design des Festivals komplett überarbeiten lassen – "Wir wollen das Filmfest fit für die Zukunft machen." Das Angebot ist breit: Die Reihe "Neues deutsches Fernsehen" zeigt spannende und außergewöhnliche TV-Produktionen. Das Kinderfilmfest zeigt neue Produktionen aus Deutschland, Spanien, Tschechien, Iran und der Türkei – eine bunte Mischung aus Realfilm und Animation. Außerdem gibt's eine Hommage an die Kultfilme der 80er Jahre. Giorgio Moroder, Münchener Produzent, Komponist und Ikone des Disco-Sounds, präsentiert Filme wie "American Gigolo", "Top Gun", "Scarface" oder "Flashdance" – in allen hat er als Musikproduzent mitgewirkt.. Die Reihe "Special Screening" widmet sich den Kriminalfällen des Schriftstellers Ferdinand von Schirach. Einzelne Episoden aus seinem Erzählband "Verbrechen", die auf wahren Begebenheiten beruhen, wurden von verschiedenen Filmregisseuren in Szene gesetzt. Wer Gala und Glamour mag, der kommt auch auf seine Kosten, die Roten Teppiche liegen schon bereit.