Kulturkalender September
26. August 2014Bonn lässt aufspielen
Bonn ohne Beethovenfest ist wie Bayreuth ohne Wagnerfestspiele – so lädt die Stadt jedes Jahr aufs Neue internationale Künstler zu dem Festival, das mehr als nur ein Klassikfestival sein will, ein. Vier Wochen lang treten Klassik-Stars, großartige Beethoven-Interpreten, Spitzenorchester und berühmte Dirigenten auf – es kommen aber auch Gäste aus anderen musikalischen Genres, wie oben im Bild der Jazzmusiker Hugh Masekela aus Südafrika. Dieses Jahr steht das Festival unter dem Motto "Götterfunken", in Anlehnung an Beethovens "Ode an die Freude". Auch in diesem Jahr ist die Deutsche Welle Medienpartner. #link:http://www.beethovenfest.de:Mehr zu Fest und Programm gibt's hier#.
Party & Panels in Berlin
Am 3. September startet die #link:http://www.berlin-music-week.de:Berlin Music Week#. Konferenz und Musikfestival gleichzeitig. Musikalisch geht es in den vier Festivaltagen in alle Richtungen, nur eines wird man kaum finden: Mainstream. Etablierte Künstler wie das Berliner Kollektiv Jazzanova oder die Elektroband Zoot Woman geben jungen Nachwuchsmusikern in den Berliner Szeneclubs die Klinke in die Hand, namhafte DJs wie Sven Väth, Wankelmut oder Henrik Schwarz legen auf und der neue Arena-Park in Berlin Kreuzberg verspricht mit dem "Berlin Festival" eine 48-Stunden Nonstop-Party im "wilden, bunten, abenteuerlichen" Ambiente. Etwas ruhiger wird es auf der parallel laufenden Fachkonferenz "Word!": Hier geht es in Panels und Vorträgen ums Musikbusiness, um die Bedeutung digitaler Vertriebswege und die Chancen für neue Techniken und Start Ups.
Einmal um den Globus
Beim internationalen #link:http://www.literaturfestival.com:Berliner Literaturfestival# vom 10. bis 21. September gibt es Prosa und Lyrik aus aller Welt. Da trifft der nigerianische Poet auf den baltischen Krimiautoren, der britische Romancier auf den wilden Nachwuchs aus Albanien. Alles ist möglich, es gibt Literatur von heute und für alle. Interessant ist, dass die Texte in den jeweiligen Muttersprachen vorgetragen werden, die Übersetzung wird nachträglich geliefert. So können Zuhörer die Faszination einer fremden Sprache erspüren. Viele Autoren lesen aus ihren neuesten Werken, natürlich finden auch Poetry Slams statt. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist das Thema "Computerspiel und Literatur".
Wundertüte
Vom 16. bis 21. September ist die Kölner Messe wieder im Ausnahmezustand. Die #link:http://www.photokina.de/de/photokina/home/index.php:Photokina# öffnet ihre Pforten – alle zwei Jahre lockt die wichtigste Messe rund um die Fotografie an die 200.000 Besucher an. Die gut 1600 Aussteller zeigen alles, was vor allem das digitale Fotografenherz schneller schlagen lässt: Von Smartphonekameras bis zu hochauflösenden Spiegelreflexkameras, die neuesten Camcorder, Trendgeräte wie Actioncams, Software zur Foto- und Videobearbeitung, Dia- und Filmtechnik, Fotopräsentation und Laborsysteme. Da der Markt immer enger wird, müssen die Hersteller mit immer geschickteren Marketing-Tricks agieren – so ist es auch in diesem Jahr wieder spannend, was Canon, Nikon oder Sony aus dem Hut zaubern.
Auswandern – typisch deutsch?
Die Chefin des Hamburger Schauspielhauses, Karin Beier, ist in ihrer erst kurzen Amtszeit schon äußerst umtriebig und erfolgreich gewesen. Nebenher hat sie sich noch intensiv mit einem deutsch-brasilianischen Theaterprojekt beschäftigt. Und jetzt kommt es auch auf die Bühne. #link:http://schauspielhaus.de/de_DE/repertoire/pfeffersaecke_im_zuckerland_strahlende_verfolger.950917:"Pfeffersäcke im Zuckerland. Eine Menschenausstellung"# hat am 20. September in Hamburg Premiere. Es handelt von deutschen Auswanderern, die im 19. Jahrhundert nach Brasilien gegangen sind. Das Stück begibt sich auf Spurensuche – und wird ergänzt durch die "furiose" Lesung "Strahlende Verfolger" von Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Das Ganze ist eine deutsch-brasilianische Koproduktion, an dem auch das Goethe-Institut beteiligt ist.
Star der Fotografenszene
Das #link:http://zephyr-mannheim.com:Zephyr in Mannheim# lockt mit fotografischen Leckerbissen für alle Pop- und Rockfans. Der Fotograf Norman Seeff hatte sie alle vor der Kamera: Johnny Cash, Miles Davis, oder Frank Zappa. Das Besondere war, dass alle sich gerne von ihm fotografieren ließen, auch in der Intimität des Backstage-Bereiches vor oder nach den Konzerten. Bei seinen Fotoshootings lief auch immer eine Kamera mit, so dass es schöne Eindrücke von der Arbeit des Fotografen und den Umgang mit den Porträtierten zu sehen gibt. Die Ausstellung "The Look of Sound" zeigt 200 Aufnahmen und beginnt am 28. September.
Trink-Kultur
Und schließlich noch der Hinweis auf das größte Volksfest der Welt: Das #link:http://www.oktoberfest.de/de:Oktoberfest#, von den Einheimischen auch liebevoll die "Wiesn" genannt, startet am 20. September. Ab da geht es bis zum 5. Oktober rund auf der Theresienwiese in Bayerns Metropole München. Neben einem riesigen Jahrmarkt laden vor allem die Bierzelte der Münchener Brauereien zum Feiern ein. Wiesn-Gästen wird empfohlen, den Dresscode einzuhalten: Dirndl und Lederhosen. Das Oktoberfest lockte im vergangenen Jahr 6,4 Millionen Besucher an, die auch ordentlich Bier tranken: Laut Angaben der Veranstalter wurden 7,5 Millionen Maß Bier ausgeschenkt. Das Bier ist nicht ganz billig: Um die 10 Euro muss man für einen Literkrug hinlegen.