Unicef-Foto des Jahres 2017 gekürt
21. Dezember 2017"Die Augen von Kindern sagen die Wahrheit", sagte die Schirmherrin von Unicef Deutschland, Elke Büdenbender, bei der Preisverleihung in Berlin. Im Gesicht des Flüchtlingsmädchens begegne dem Betrachter das stille Leid von Millionen Kindern in den Krisenländern der Welt. Zudem spiegele es die geschundene Kindheit einer ganzen Generation syrischer Kinder wider.
Eingefangen hat den Moment der zweifache Pulitzer-Preisträger Muhammed Muheisen, der seit mehreren Jahren aus dem Nahen Osten, Pakistan und Afghanistan berichtet. Der in Jerusalem geborene Fotojournalist begegnete Zahra in einem improvisierten Flüchtlingslager in einem Vorort von Mafrak in Jordanien. Zahras Eltern waren mit ihr und sieben weiteren Kindern 2015 vor dem Krieg dorthin geflohen.
Trostlose Kindheit
Millionen Jungen und Mädchen verbrächten wie Zahra eine häufig trostlose Kindheit in Flüchtlingslagern und notdürftigen Unterkünften, so Elke Büdenbender. Das Foto des Mädchens erzähle eindringlich von dem Schrecken und der Trostlosigkeit, die sie in ihrem jungen Leben bereits erleben musste. "Man muss dieses Gesicht immer wieder anschauen. Es steht für das Schicksal von Millionen Kindern."
Der zweite Preis ging an den in Bangladesch geborenen Fotografen K.M. Asad, der dritte Preis an den Kanadier Kevin Frayer. Beide dokumentierten das Schicksal der ethnischen Minderheit der Rohingya. Asads Bild zeigt eine Mutter, die ihr Baby durchs Meer an Land trägt. Frayer fing die Verzweiflung eines Jungen in einem Flüchtlingslager in Cox's Bazar in Bangladesch ein, der auf einen Lastwagen mit Hilfsgütern klettert.
Der seit 2000 stattfindende internationale Wettbewerb "UNICEF-Foto des Jahres" des UN-Kinderhilfswerks zeichnet einmal im Jahr Fotos und Fotoreportagen aus, die die Persönlichkeit und Lebensumstände von Kindern weltweit auf herausragende Weise dokumentieren.
tla/suc (epd, Unicef)