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KlimaGlobal

UNICEF: 20.000 Kinder fliehen täglich vor Extremwetter

6. Oktober 2023

Es sind vor allem Überschwemmungen und Stürme, die Menschen heimatlos machen können. Aber auch Dürren und Waldbrände zählen dazu. UNICEF hat in diesem Zusammenhang vor allem auf die Kinder geschaut.

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Ein Mädchen, das im Mai vor dem Zyklon Mocha fliehen musste, schaut durch das verregnete Fenster eines Tuk Tuk
In Myanmar mussten die Menschen im vergangenen Mai vor dem Zyklon Mocha fliehenBild: SAI AUNG MAIN/AFP/Getty Images

Wetterbedingte Katastrophen haben zwischen 2016 und 2021 rund 43,1 Millionen Kinder innerhalb ihrer Heimatländer vertrieben. Das seien rund 20.000 Kinder an jedem Tag, die von Extremwettern zur Flucht gezwungen würden, heißt es in einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks UNICEF.

Die Studie "Children Displaced in a Changing Climate" listet die weltweite Zahl der Kinder auf, die aufgrund von Naturkatastrophen ihr Zuhause verloren. UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell verweist dabei auf die verheerenden Folgen solcher Angsterfahrungen für Kinder und Jugendliche. "Die Flucht mag ihnen das Leben gerettet haben, doch sie ist eine sehr erschütternde Erfahrung. So wie die Auswirkungen des Klimawandels immer größere Ausmaße annehmen, werden auch klimabedingte Fluchtbewegungen zunehmen."

Überschwemmungen und Stürme sind die Hauptursache

In dem beobachteten Zeitraum von sechs Jahren zählten China und die Philippinen zu den Ländern, in denen am meisten Kinder und Jugendliche vor Wetterereignissen fliehen mussten. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung waren Minderjährige in kleinen Inselstaaten wie Vanuatu derweil am stärksten von Stürmen betroffen gewesen. Überschwemmungen hatten demnach den größten Einfluss in Somalia und im Südsudan gehabt.

Palmen werden auf dem Inselstaat Vanuatu von Zyklon Judy durchgeschüttelt
Anfang März hatte der Zyklon Judy den Inselstaat Vanuatu heimgesuchtBild: Twitter/NingZhouVanuatu/via REUTERS

Insgesamt seien Überschwemmungen und Stürme die Ursache für 95 Prozent (40,9 Millionen) der registrierten Vertreibungen von Kindern. Mehr als 1,3 Millionen Kinder seien vor Dürren innerhalb ihres Landes geflüchtet, heißt es in dem Bericht. Rund 810.000 Kinder seien vor Waldbränden auf der Flucht gewesen, insbesondere in Kanada, Israel und den USA.

Eine Schätzung für die kommenden 30 Jahre geht davon aus, dass etwa 96 Millionen Minderjährige allein wegen anschwellender Flüsse vertrieben werden könnten. Das Wissen sei da, um der eskalierenden Herausforderung zu begegnen, sagte UNICEF-Direktorin Russell. "Doch wir handeln viel zu langsam."

rb/se (AFP, EPD, dpa, KNA)