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Hilfsgüter über syrischer Stadt abgeworfen

24. Februar 2016

Die vom IS belagerte syrische Stadt Dair as-Saur hat erstmals Hilfslieferungen der UN erhalten. Ein Flugzeug warf 21 Tonnen Lebensmittel und andere Hilfsgüter über der Stadt im Osten Syriens ab.

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Flugzeug mit UN-Hilfslieferung (Foto: Getty Images/AFP/M. Huwais)
Bild: Getty Images/AFP/M. Huwais

Ein Flugzeug habe die für Zivilisten bestimmte 21 Tonnen schwere Ladung über der vom IS kontrollierten syrischen Stadt Dair as-Saur abgeworfen, sagte UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien bei einer Sitzung des Sicherheitsrats in New York. Über Land war am Dienstag bereits Hilfe in den belagerten Orten Muadamija und Kafar Batna nahe der Hauptstadt Damaskus angekommen.

Bei Luftangriffen nahe Dair as-Saur kamen bisher Dutzende Zivilisten ums Leben, darunter auch Kinder. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte ging zuletzt davon aus, dass russische Kampfjets für die Angriffe verantwortlich sind. Bis auf eine kleine vom Regime beherrschte Enklave ist die Region vollständig von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) umgeben.

Kurz vor Beginn einer geplanten Feuerpause in Syrien haben Gegner von Staatschef Baschar al-Assad erhebliche Zweifel an der von Russland und den USA getroffenen Vereinbarung geäußert. Die wichtigste Oppositionsgruppe erklärte, sie habe noch nicht entschieden, ob sie die Übereinkunft akzeptieren werde. Diese sieht vor, die Kampfhandlungen von Samstag an einzustellen. Kritik kam auch aus der Türkei.

Syrien Präsident Baschar al-Assad (Foto:picture alliance/AP Photo/V. Salemi)
Auch der syrische Präsident Baschar al-Assad ist inzwischen für eine FeuerpauseBild: picture alliance/AP Photo/V. Salemi

Erdogan fordert Ausschluss kurdischer Milizen von Feuerpause

Präsidenten Recep Tayyip Erdogan befürchtet, dass eine Feuerpause vor allem seinem Erzrivalen Assad zugutekommt. Bei einem "Waffenstillstand von Russlands Gnaden" bestehe die Gefahr, dass der Beschuss der Bevölkerung nie aufhöre. Erdogan forderte auch, dass die kurdischen Milizen in Syrien von dem geplanten Waffenstillstand ausgeschlossen werden. Wie die IS-Dschihadistenmiliz und die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundene Al-Nusra-Front seien die kurdischen Kräfte der PYD und YPG genauso "terroristische Organisationen", rechtfertigte Erdogan seine Forderung.

Präsident Wladimir Putin warb unterdessen für das Abkommen und telefonierte dafür unter anderem mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani. Auch Ruhani begrüßte die neue Einigung zwischen den USA und Russland auf eine Feuerpause in Syrien. Der Waffenstillstand sei der richtige Schritt und im Interesse der Menschen in Syrien. Es gebe jedoch noch einige unklare Punkte, die ausgeräumt werden müssten, betonte Ruhani. So müsse sichergestellt werden, dass die Terrormiliz IS die Feuerpause nicht missbrauchen könne.

Die Kriegsparteien sollen laut der amerikanisch-russischen Vereinbarung bis Freitagmittag erklären, ob sie zu einem Stopp der Kämpfe bereit sind. Mit dem IS und der ebenfalls islamistische Gruppe Nusra-Front wurde nicht verhandelt.

hf/rb (rtrd, afpd, dpa)