UN: Weltbevölkerung ernähren und Umwelt schützen
24. September 2021"Wir müssen eine Welt bauen, in der gesundes und nahrhaftes Essen jederzeit für alle vorhanden und bezahlbar ist", sagte António Guterres beim ersten Weltgipfel zur Zukunft der Nahrung in New York. Das wegen der Corona-Pandemie virtuell durchgeführte Gipfeltreffen war das erste seiner Art und fand am Rande der UN-Vollversammlung statt.
Unterernährung und Übergewicht
Guterres erinnerte daran, dass sich drei Milliarden Menschen weltweit keine gesunde Ernährung leisten könnten und 462 Millionen Menschen untergewichtig seien - während gleichzeitig zwei Milliarden Menschen übergewichtig seien und fast ein Drittel aller Nahrungsmittel verloren gingen oder weggeworfen würden.
Das Problem sei sehr komplex - und durch die Corona-Pandemie noch schwieriger geworden, sagte Guterres weiter. Der Klimawandel führe vielerorts zu Ernteausfällen. Gleichzeitig trügen die Nahrungsproduktionssysteme weltweit rund ein Drittel aller Treibhausgasausstöße bei und seien für rund 80 Prozent des Verlusts an Biodiversität verantwortlich.
Umdenken erforderlich
Die Weltgemeinschaft führe "einen Krieg gegen die Natur" und erhalte die bittere Ernte, sagte Guterres. Er verwies auf "ruinierte Ernten, schwindende Einkommen und scheiternde Nahrungsmittelsysteme".
Der UN-Generalsekretär appellierte an die Weltgemeinschaft, sich für ein Umdenken in der globalen Nahrungsmittelproduktion und -verteilung stark zu machen. Nur so könnten die Herausforderungen der Zukunft nachhaltig gemeistert werden.
Welternährung und Umweltschutz
Es sei möglich, eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und gleichzeitig die Umwelt zu schützen, sagte der UN-Generalsekretär. Dafür seien "ein nachhaltiger Konsum, nachhaltige Produktionsmethoden und naturbasierte Lösungen" nötig.
Guterres forderte eine "intelligente, nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen - von der Landwirtschaft bis zur Fischerei". Lebensmittel sollten nicht einfach nur als handelbarer Rohstoff betrachtet werden, "sondern als ein Recht, das jedem Menschen zusteht", so Guterres.
Finanzielle Unterstützung
Zahlreiche Länder und Institutionen kündigten beim "United Nations Food Systems Summit" ihre Unterstützung für eine Verbesserung dieser Systeme an, auch finanziell. In einer gemeinsamen Zusammenfassung hielten die Teilnehmer dies auch schriftlich fest.
Die USA kündigten zudem beispielsweise an, in den kommenden Jahren mehr als zehn Milliarden Dollar für diesen Zweck auszugeben. Die Stiftung von Bill und Melinda Gates will in den kommenden fünf Jahren 922 Millionen Dollar spenden, vor allem den Hunger von Frauen und Kindern zu bekämpfen.
mak/gri (dpa, rtr, afp)