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USA ziehen Botschaftsmitarbeiter ab

22. März 2015

Nach den blutigen Anschlägen auf Moscheen spitzt sich die Sicherheitslage im Jemen zu. Die USA ziehen ihr noch verbliebenes Botschaftspersonal ab. Der Weltsicherheitsrat kommt in New York zu einer Sondersitzung zusammen.

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Jemen Sanaa Selbstmordanschlag Moschee
Bild: picture-alliance/photoshot

Die Sondersitzung zu der sich zuspitzenden Krise im Jemen sei kurzfristig für 20.00 Uhr MEZ einberufen worden, teilten die Vereinten Nationen (UN) mit. Jordanien habe um die Ansetzung der Sondersitzung gebeten. Auch der Präsident Jemens, Abd Rabbu Mansur Hadi hatte eine Beratung in New York verlangt. Der Sicherheitsrat tagt normalerweise nicht an Wochenenden, solche Treffen finden nur in Ausnahmesituationen statt. Die Sitzung wird größtenteils hinter verschlossenen Türen stattfinden. Beschlüsse sind vorerst nicht zu erwarten.

Erste Ansprache nach der Flucht

Unterdessen haben die USA angekündigt, ihr noch im Jemen verbliebenes Botschaftspersonal aus dem Land abzuziehen. Nach den Selbstmordattentaten der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) auf Moscheen droht der Jemen, in einen blutigen Bürgerkrieg abzugleiten. Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi zeigte sich am Samstag in seiner ersten Fernsehansprache seit seiner Flucht aus der Hauptstadt Sanaa kampfbereit: Die Jemeniten - "ganz gleich ob Sunniten oder Schiiten" - würden die Unterstützung des Iran für die schiitischen Huthi-Rebellen "nicht hinnehmen", sagte er.

Bei den schlimmsten Attentaten, die Sanaa bislang erlebte, waren am Freitag mindestens 142 Menschen getötet und 351 weitere verletzt worden. In den beiden betroffenen Moscheen, die von Anhängern der schiitischen Huthi besucht werden, hatten sich während des Gebets vier Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Erstmals bekannte sich danach der sunnitische IS zu Anschlägen im Jemen. Diese seien "nur die Spitze des Eisbergs", hieß es in dem Bekennerschreiben. Die Huthi wurden von den Dschihadisten als "Ungläubige" bezeichnet.

Die Anschläge wurden international scharf verurteilt - auch vom Iran, der verdächtigt wird, die Huthi-Milizen im Konflikt mit Hadi unterstützt zu haben. Der Staatschef schrieb nach den Anschlägen in einem Brief an die Hinterbliebenen der Opfer, solche "terroristischen, kriminellen und feigen" Anschläge würden nur von "Feinden des Lebens" verübt. Im Jemen herrschen seit Jahren politisches Chaos und Gewalt. Bislang war die Terrororganisation Al-Kaida die aktivste Dschihadistenorganisation in dem Land. Die Huthi-Miliz war seit Sommer vergangenen Jahres auf Sanaa vorgerückt, im Januar übernahm sie mit der Einnahme des Präsidentenpalastes die Kontrolle über die Hauptstadt. Auch das Parlament wurde für aufgelöst erklärt. Hadi gelang Ende Februar die Flucht nach Aden. Von dort aus meldete er sich nun zu Wort.

ml/chr (dpa,afp)