Tausende Kindersoldaten kommen frei
13. Februar 2018"Die Jungen und Mädchen, die nach Hause zurückkehren konnten, müssen nun medizinisch und psychologisch betreut werden", sagte die UN-Beauftragte Virginia Gamba. Es sei noch ein weiter Weg, bis die Heranwachsenden in ihren früheren Dörfern und Städten wieder ein normales Leben führen könnten.
Keine Entwarnung
Und: In allen 20 Konflikten, die die UN-Behörde für Kinder in bewaffneten Konflikten beobachtet, würden noch immer Minderjährige rekrutiert oder entführt. "Diese Kinder erleben entsetzliche Gewalt", sagte Gamba. "Es ist unsere Pflicht, ihnen zu zeigen, dass es Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit und Frieden gibt."
Den Daten der Vereinten Nationen zufolge zwingen zur Zeit weltweit 61 Konfliktparteien Kinder in ihren Dienst, vor allem als Kämpfer, aber auch als Boten, Köche oder als Sex-Sklaven. Besonders verheerend ist die Lage in Syrien, im Irak, im Südsudan, in Somalia und im Kongo.
Für die Integration stark machen
Gamba forderte die Staaten der Welt auf, ihren Einsatz für die Freilassung und spätere Betreuung von Kindersoldaten nicht einzustellen. "Ohne ein starkes politisches und finanzielles Engagement, um die Kinder wieder in die Gesellschaft zu integrieren, werden sie wahrscheinlich erneut rekrutiert", sagt die UN-Beauftragte. Insgesamt sind den Vereinten Nationen zufolge seit dem Jahr 2000 weltweit mehr als 115.000 Kindersoldaten freigekommen.
haz/jj (dpa)