Ukraine: Pulitzer-Preise für Kriegsfotos
Die Nachrichtenagentur AP hat für ihre Fotos aus dem Ukraine-Krieg und vor allem dem wochenlang umkämpften Mariupol zwei Pulitzer-Preise erhalten. Wir zeigen eine Auswahl der ausgezeichneten Bilder.
Ein Bild bewegt Millionen
Rettungskräfte evakuieren eine verletzte hochschwangere Frau aus einer Geburtsklinik in Mariupol, als diese bombardiert wird. Das Bild von AP-Fotograf Evgeniy Maloletka ging um die Welt und bewegte Millionen Menschen. Es wurde auch als World Press Photo ausgezeichnet. Ein Happy End gab es nicht: Die Frau und ihr Baby starben.
Ein Kind stirbt
Ärzte versuchen vergeblich, nach einem Bombenangriff das Leben des einjährigen Kirill zu retten - auch das hielt Evgeniy Maloletka fest. AP erhielt den Pulitzer-Preis in der bedeutendsten Kategorie "Dienst an der Öffentlichkeit" für die Berichte aus Mariupol, "dem Schauplatz von Massakern an Zivilisten nach der Invasion Russlands in die Ukraine", so Pulitzer-Verwaltungschefin Marjorie Miller.
Zeugnis der Zerstörung
Mitarbeitende der US-amerikanischen Nachrichtenagentur harrten noch fast drei Wochen als einzige ausländische Medienvertreter in der schwer umkämpften Hafenstadt aus - bis zu ihrer Erstürmung durch russische Truppen. So konnte Fotograf Maloletka auch diese Aufnahme von einer Explosion in einem Wohnhaus in Mariupol machen, das von einem russischen Panzer beschossen wurde.
Der Horror der Massengräber
Maloletka dokumentierte auch die Begräbnisse in Massengräbern am Stadtrand von Mariupol. "Ein Wort beschreibt diese Bemühungen: mutig", sagte Neil Brown, einer der Vorsitzenden des Pulitzer-Komitees, über die Arbeit der Kriegsfotografen.
Leiser Lichtblick
Inniger Moment inmitten des Kriegs: Eine Frau hält ihr Baby in einem Bunker in Mariupol im Arm. Auch dieses Bild stammt von Fotojournalist Maloletka. Er wurde - gemeinsam mit seinem Kollegen Mstyslav Chernov, der als Videojournalist ebenfalls für AP arbeitet - 2022 mit dem Freedom of Speech Award der Deutschen Welle ausgezeichnet.
Verzweiflung auf dem Friedhof
Die AP-Fotografinnen und -Fotografen wurden Zeugen herzzerreißender Szenen: Nadiya Trubchaninova trauert am Sarg ihres getöteten Sohnes nahe Kiew. Die Nachrichtenagentur wurde nicht nur für die Berichterstattung aus Mariupol ausgezeichnet, sondern erhielt auch den Pulitzer-Preis für Breaking-News-Fotografie für "einzigartige" Fotos aus den ersten Wochen der russischen Invasion in der Ukraine.
Fragiler Schutz
Ukrainische Zivilistinnen und Zivilisten drängen sich unter einer zerstörten Brücke, um über den Fluss Irpin am Rande von Kiew zu gelangen. Das Foto nahm AP-Fotograf Emilio Morenatti Anfang März 2022 auf, kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs.
Der Schmerz der Hinterbliebenen
Morenatti war auch dabei, als Freundinnen und Verwandte Anastasia Ohrimenko während der Beerdigung ihres Mannes in Butscha trösteten. Der Soldat starb bei Gefechten in der Ostukraine.
Das Grauen gesehen
Angst im Blick: Eine Verwundete schaut direkt in die Kamera von AP-Fotograf Bernat Armangue, bevor sie mit dem Krankenwagen in ein Krankenhaus in Cherson gebracht wird.
Einsamer Pianist
Vom Krieg zum Schweigen gebracht: Vasil Newolow ruht sich an einem abgedeckten Flügel im Theater von Drohobitsch aus. Seine Wohnung in Kiew wurde zerstört, er floh in die Westukraine. Auch das hielt der Fotograf Bernat Armangue fest und bekam damit eine Pulitzer-Nominierung.
Trampelpfad durch Trümmer
Ausgezeichnet wurde auch die "New York Times", und zwar in der Textsparte "International Reporting". Sie erhielt einen Pulitzer-Preis für ihre acht Monate lange Recherche über Morde an Zivilisten in der Stadt Butscha, begangen von russischen Soldaten. Dieses Bild von AP-Fotograf Rodrigo Abd zeigt eine Frau, die durch die zerstörten Straßen des Ortes geht.
Sprachlos im Angesicht der Zerstörung
Dieser Mann betrachtet im Sommer 2022 die von russischen Angriffen zerstörten Gebäude im Kiewer Vorort Borodjanka. Auch dieses Bild von Fotografin Natacha Pisarenko war Teil der AP-Serie, die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde.