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Türkei setzt Angriffe auf IS fort

25. Juli 2015

Die türkische Luftwaffe hat erneut Stellungen des "Islamischen Staates" in Syrien angegriffen. Beschossen wurden aber auch PKK-Lager im Nordirak. Deutschland begrüßt die Schläge gegen den IS.

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Türkische Kampfjets vom Typ F-16 (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/B. Ozbilici

Türkische Kampfflugzeuge haben erneut Stellungen der Dschihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) in Syrien angegriffen. Dies bestätigte das Büro von Ministerpräsident Ahmet Davutoglu in Ankara. Die Maschinen vom Typ F-16 seien vom Luftwaffenstützpunkt Diyarbakir im Südosten der Türkei gestartet, berichteten die Fernsehsender CNN-Türk und NTV.

Bereits am frühen Freitagmorgen hatte die türkische Luftwaffe Positionen der IS-Terrormiliz in Syrien bombardiert. Es war das erste Mal, dass die türkischen Streitkräfte Angriffe auf IS-Stellungen im Nachbarland flogen, seit die Miliz im Sommer vergangenen Jahres weite Teile Syriens erobert hatte. Die islamisch-konservative Regierung in Ankara war seit Langem dafür kritisiert worden, zu wenig gegen die Dschihadisten zu tun.

Grund für diesen Kurswechsel in der Politik Ankaras ist vor allem der folgenschwere Anschlag vom Montag, bei dem im südtürkischen Suruc 32 Menschen getötet und etwa hundert weitere verletzt worden waren. Der Selbstmordanschlag wird dem IS zugeschrieben. Der IS sei "die Hauptbedrohung der nationalen Sicherheit", erklärte das türkische Außenministerium.

In einem Schreiben an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begründete die Türkei die Angriffe auf den IS nach Informationen der Agentur Reuters mit dem Recht auf Selbstverteidigung.

Die syrische Regierung in Damaskus sei "offenbar weder fähig noch willens" die von ihrem Staatsgebiet ausgehende Bedrohung für die Türkei zu unterbinden, heiße es in dem Papier, so Reuters.

Luftschläge gegen PKK

Nach Angaben der Kurdischen Arbeiterpartei PKK flog die türkische Luftwaffe auch Angriffe auf Militärlager ihrer Kämpfer im Nordirak. Kampfjets hätten fünf Ziele im autonomen Kurdengebiet nahe der Grenze zur Türkei bombardiert, teilte ein PKK-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP mit. Auch diese Angriffe wurden inzwischen von der türkischen Regierung bestätigt.

Der Konflikt zwischen der früher separatistischen PKK und der Türkei dauert seit über 30 Jahren an, Zehntausende Menschen starben. Beide Seiten bemühen sich um einen Friedensprozess, der jedoch immer wieder ins Stocken gerät. Im März 2013 hatte die Kurden-Organisation einen Waffenstillstand ausgerufen, der aber brüchig ist. Am Mittwoch hatte die PKK nach eigenen Angaben zwei Polizisten im Bezirk Ceylanpinar erschossen. Die Organisation bezeichnete die Tat als Vergeltung für den Suruc-Anschlag. Sie warf den Beamten Kollaboration mit dem IS vor.

Von der Leyen begrüßt türkisches Engagement

Derweil hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen die militärische Beteiligung der Türkei im Kampf gegen die IS-Terrormiliz begrüßt. "Es ist wichtig, dass sich auch die Staaten der Region gegen den IS-Terror engagieren und sich über Religionsgrenzen hinweg gegen diesen barbarischen Terror stellen", sagte die CDU-Politikerin der "Bild"-Zeitung. Von der Leyen nannte den Kampf gegen den IS "sehr ernst" und lange andauernd. Deutschland werde sich auch weiterhin daran beteiligen, indem es die kurdischen Peschmerga-Miliz im Irak unterstütze.

Verteidigungsministerin von der Leyen beim Bundeswehr-Kontingent in der Türkei im März 2014
Von der Leyen beim Bundeswehr-Kontingent in der Türkei im März 2014Bild: picture-alliance/dpa

Bundeswehr-Soldaten sind zudem im türkischen Kahramanmaras stationiert. Sie sollen mit zwei Feuereinheiten des Abwehrsystems "Patriot" den NATO-Partner vor möglichen Raketenangriffen aus Syrien schützen. Das Kontingent umfasst 400 Soldaten. Der Ort ist rund 100 Kilometer von Syrien entfernt. Die deutschen Soldaten kamen bislang nicht zum Einsatz. "Dennoch beobachten wir die Entwicklung vor Ort sehr genau", betonte von der Leyen.

wl/as (dpa, afp, rtr)