Typisch deutsche Gerichte mit witzigen Namen
Was mag sich hinter Begriffen wie Kalter Hund oder Armer Ritter verbergen? Beides sind typisch deutsche Gerichte - mit irreführenden Namen. Davon gibt es noch mehr, hier sind unsere 10 Favoriten.
Kalter Hund
Hunde sind in Deutschland auf keiner Speisekarte zu finden - mit dieser Ausnahme: der Kalte Hund, auch als Kalte Schnauze bekannt. Die Kekstorte ist ein garantierter Hit auf Kindergeburtstagen. Geht immer und ist einfach herzustellen: Butterkekse und Schokoladencreme abwechselnd in einer Kastenform schichten, und ab in den Kühlschrank.
Falscher Hase
Der Name verrät es schon, dieser Hase ist "falsch", unecht, nämlich ein Hackbraten aus Schweine- oder Rinderhack, Zwiebeln, Gewürzen und Ei. In einer Auflaufform in Form gebracht, ähnelt der Braten mit viel Fantasie einem Hasenrücken. Angeblich geht das Rezept auf die Lebensmittelknappheit nach dem Zweiten Weltkrieg zurück.
Bienenstich
Der Bienenstich ist ein deutscher Blechkuchenklassiker: Hefeteig mit einer Cremefüllung und knusprig gerösteten Mandelblättchen obendrauf. Woher kommt der Name? Angeblich warfen zwei Andernacher Bäckerlehrlinge Bienenstöcke auf angreifende Männer aus der Nachbarstadt Linz, diese flüchteten und die Andernacher erfanden zur Feier des Tages den Bienenstich-Kuchen.
Halver Hahn
Auch der Halve Hahn ist beileibe kein halbes Hähnchen, wie der Gast im Brauhaus denken könnte. Stattdessen landet ein Roggenbrötchen mit einer dicken Scheibe Gouda und ein paar Zwiebelringen auf dem Teller. Nicht zu vergessen: Senf. Der Name dieser beliebten Kneipenspezialität im Rheinland geht womöglich auf sprachliche Missverständnisse zurück.
Himmel un Ääd
So kölsch wie Halver Hahn ist auch das traditionelle Gericht Himmel un Ääd (Kölner Dialekt für Himmel und Erde): Es besteht aus Apfelmus und Kartoffelpüree und wird meistens serviert mit gerösteten Zwiebeln und Blutwurst. Im Rheinland ist es fester Bestandteil jeder Brauhaus-Speisekarte.
Maultaschen
Zur Entstehung der Maultasche aus der süddeutschen Region Schwaben gibt es etliche Theorien. Eine besagt, dass Mönche in der Fastenzeit heimlich Spinat und Kräuter mit klein gehacktem Fleisch mischten und in Nudelteig-Taschen füllten. Sie durften während des Fastens eigentlich kein Fleisch essen und versuchten so, es zu vertuschen.
Beamtenstippe
Beamtenstippe ist eine Sauce, die zu Kartoffeln oder Kartoffelbrei gegessen wird. Es ist ursprünglich ein Arme-Leute-Essen, denn einfache Beamte waren früher nicht wohlhabend. Die Sauce bestehend aus Brühe, Zwiebeln, Gewürzen und Hackfleisch war in der früheren DDR beliebt.
Armer Ritter
Innen weich, außen knusprig: Für die Süßspeise Armer Ritter werden altbackene Brötchen in eine Mischung aus Milch, Zucker und Ei getunkt, in Butter gebraten und mit Zucker bestreut. Vielleicht Fleischersatz für arme Ritter im Mittelalter? Heute ist das Gericht eine Art Resteverwertung, die es auch in anderen Ländern gibt: In England heißt es "poor knights of Windsor".
Spaghettieis
Spaghetti im Eis? Nein, hierbei handelt es sich um eine beliebte Nascherei, die jede Eisdiele in Deutschland im Programm hat: Vanilleeis durch eine Presse drücken, mit Erdbeersauce und geraspelter weißer Schokolade bestreuen - fertig ist das oft täuschend echt aussehende süße Gericht.
Muckefuck
Muckefuck, auch Blümchenkaffee genannt, ist ein kaffeeähnliches Heißgetränk, ganz ohne Kaffeebohnen: Ersatzkaffee aus Blüten oder Getreide wie Gerste und geröstetem Roggen. Angeblich ist das Wort eine Verballhornung des französischen Wortes für "falscher Mokka": "mocca faux".