Beiträge zu diesen Themen bieten Diskussionsstoff und ergänzen das Gespräch bei "typisch deutsch". Hajo Schumacher spricht mit der Regisseurin Yasemin Şamdereli aus Anlass von 50 Jahren deutsch-türkischem Anwerbeabkommen über ihren Publikumserfolg "Almanya - Willkommen in Deutschland". Die Komödie basiert auf der Geschichte ihrer Großeltern und ist dieses Jahr für den europäischen Filmpreis nominiert. Außerdem befragt Hajo Schumacher die Regisseurin zur Glaubensgemeinschaft der Aleviten, zu der Yasemin Şamdereli gehört. Ein weiteres Thema sind neue Wege in der Finanzierung von künstlerischen Projekten mittels "Crowdfunding".
Kurzbiografie
Vorlage für den preisgekrönten Kinofilm ist das Leben ihrer Großeltern. Diese kamen in Folge des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens vom 31. Oktober 1961 nach Deutschland, um hier zu leben und zu arbeiten.
Mit ihren zwei Geschwistern gehört die 1973 Geborene zur so genannten dritten Generation der Einwanderer. In der Industriestadt an der Ruhr machte sie ihr Abitur, um anschließend Film an der Filmhochschule in München zu studieren.
Ab 1993 arbeitete sie als Regieassistentin, Drehbuchautorin und Regisseurin. In ihren Filmen thematisiert sie immer wieder auf humorvolle Weise das deutsch-türkische Miteinander. Unterstützt wird sie dabei häufig von ihrer Schwester Nesrin, einer ausgebildeten Drehbuch-Autorin. 2002 drehte Yasemin Şamdereli die Multi-Kulti-Liebeskomödie „Alles getürkt!“ Bei der interkulturellen Spielfilmkomödie „Ich Chef, du nix“, die 2007 ausgestrahlt wurde, führte die Filmautorin ebenfalls Regie. Für die ARD arbeitete sie außerdem am Drehbuch zu einer Folge der preisgekrönten TV-Serie Türkisch für Anfänger (2006) mit. Seit fünf Jahren lebt Yasemin Şamdereli in Berlin.