Beiträge zu diesen Themen bieten Diskussionsstoff und ergänzen das Gespräch bei "typisch deutsch". So befragt Hajo Schumacher Martin Roth zu seiner 10-jährigen Amtszeit als Direktor des zweitgrößten Museumskomplexes in Deutschland. Außerdem diskutieren sie über die umstrittene Ausstellung "Die Kunst der Aufklärung" im Pekinger Nationalmuseum, die von Martin Roth mitorganisiert wurde. Und sie sprechen über neue Wege der Kunstvermittlung, wie sie beispielsweise im Dresdner Albertinum ausprobiert werden. Dort sollen Jugendliche den Besuchern mit ihren Worten die Kunstwerke näher bringen.
Kurzbiographie
Öffentliche Aufmerksamkeit erlangte Roth zuletzt durch die von ihm mitorganisierte umstrittene Ausstellung zur „Kunst der Aufklärung“ im neu eröffneten Nationalmuseum in Peking. Fachleute schätzen Roth als „Wissenschaftler mit Managementqualitäten“ und seine Fähigkeit, schwierige Themen originell aufzubereiten. Zuletzt war Roth zehn Jahre lang Generaldirektor der Staatlichen Museen in Dresden, dem nach Berlin zweitgrößten Museumsverbund Deutschlands, der 12 Häuser umfasst. In seine Ära fielen unter anderem die Wiedereröffnung des Grünen Gewölbes und die Sicherung der Kunstsammlungen während der Elbflut 2002.
Dabei wurde ihm die Liebe zur Kunst keineswegs in die Wiege gelegt. Der 1955 Geborene stammt, aus kleinbürgerlichen Verhältnissen, und habe „Benzin im Blut“, wie er über sich sagt. Das erklärt auch seine Leidenschaft für schnelle Autos und Motorräder. Doch statt Formel-1 Rennfahrer zu werden, wie es sein Kinderwunsch war, studiert er Kulturwissenschaften, Ethnologie und Soziologie in Tübingen und Berlin, forscht 1987 in Paris gemeinsam mit dem großen französischen Soziologen Pierre Bourdieu und wird anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Museum in Berlin. Aktuell lebt Martin Roth in Berlin und Dresden. Er ist mit einer Kunsthistorikerin verheiratet und hat drei Kinder.