Aggressive Trump-Tweets werden nicht gelöscht
26. September 2017Donald Trump hatte am Wochenende getwittert, Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und seine Regierung könnten "nicht mehr lange hier sein". Nordkorea bezeichnete das als "Kriegserklärung" und einige Twitter-Nutzer kritisierten, dass Trumps Botschaft als eindeutige Drohung gegen die Nutzungsbedingungen des Kurznachrichtendienstes verstoße.
Twitter kündigte nun mehr Transparenz an. So soll die bisherige interne Praxis, bei Entscheidungen zum Löschen von Tweets auch "Nachrichtenwert" und "öffentliches Interesse" abzuwägen, in den Nutzungsregeln festgeschrieben werden solle. Twitter-Chef Jack Dorsey hatte bereits vor zwei Wochen in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa gesagt, für Trump gälten zwar die gleichen Regeln und der Dienst würde nicht davor zurückschrecken, den Präsidenten zu sperren. Aber: Bei manchen Tweets mit Nachrichtenwert werden Ausnahmen gemacht.
Eine grundsätzliche Änderung der Nutzungsbedingungen könnte bedeuten, dass Twitter zukünftig mehr Inhalte mit Drohungen oder Gewaltdarstellung auf der Plattform stehenlassen müsste, wenn sie genügend öffentliche Resonanz erzeugen. Facebook macht bereits seit einiger Zeit eine Ausnahme bei Inhalten, die Gewalt zeigen, wenn sie zeitgeschichtlich relevant sind.
jv/uh (dpa, afp)