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Weltbank senkt Wachstumsprognosen

9. Januar 2020

Die Weltbank hat ihre globalen Konjunkturprognosen für die Jahre 2019 und 2020 gesenkt. Ihrem aktuellen Bericht zufolge schaden sich die USA mit den losgetretenen Handelskonflikten selbst.

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Verladung von Containern im chinesischen Shandong
Verladung von Containern im chinesischen ShandongBild: picture-alliance/Zumapress/Y. Fangping

Die Weltbank hat ihre bisherige Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft für das laufende und für das vergangene Jahr um jeweils 0,2 Prozentpunkte gekappt. Für 2020 rechnet die Weltbank nur noch mit einem Zuwachs von 2,5 Prozent statt wie noch im Juni mit 2,7 Prozent. Für das vergangene Jahr senkte sie die Schätzung in ihrem aktuellen Bericht auf 2,4 Prozent, nachdem sie im Juni noch von 2,6 Prozent ausgegangen war.

Das sei die geringste Expansion seit der Finanzkrise vor einem Jahrzehnt. Grund sei die schwächer als erwartet ausgefallene Erholung von Handel und Investitionen. Das Jahr 2020 dürfte anfällig für Unsicherheiten und internationale Spannungen beim Handel bleiben. Die USA und China hatten sich Mitte Dezember nach monatelangem Gezerre auf ein erstes Teilabkommen in ihrem seit Monaten schwelenden Handelsstreit geeinigt. Es soll am 15. Januar unterzeichnet werden.

Die Weltbank-Zentrale in Washington
Die Weltbank-Zentrale in WashingtonBild: AFP/E. Baradat

Die Volkswirtschaften der Industrieländer dürften dem Bericht zufolge 2020 leicht an Schwung verlieren und nur noch um 1,4 Prozent zulegen nach geschätzten 1,6 Prozent 2019. Das Wachstum der Schwellen- und Entwicklungsländer dagegen dürfte in diesem Jahr auf 4,1 Prozent von erwarteten 3,5 Prozent für 2019 steigen.

Die US-Wirtschaft soll nach einem für 2019 prognostizierten Wachstum von 2,3 Prozent in diesem Jahr wegen der Auswirkungen der Handelskonflikte und gestiegener Unsicherheit nur noch um 1,8 Prozent wachsen. Die Wachstumsprognose für die Eurozone senkte die Weltbank im Vergleich zum Vorjahr wegen einer Schwäche im verarbeitenden Gewerbe um einen Prozentpunkt auf 1,0 Prozent.

US-Präsdent Donald Trump und sein chinesischer Kollege Xi Jinping 2017 in Peking
US-Präsdent Donald Trump und sein chinesischer Kollege Xi Jinping 2017 in PekingBild: picture-alliance/dpa/A. Wong

Gleichzeitig warnte die in Washington ansässige Weltbank eindringlich vor einer neuen Schuldenwelle in Schwellen- und Entwicklungsländern, die sich derzeit in "gefährlichen Wässern" befänden. Niedrige Zinsen in weiten Teilen der Welt seit 2010 hätten in vielen Ländern zu einer deutlich höheren Verschuldung geführt, hieß es in dem Bericht der Weltbank. Diese Länder müssten jetzt daran arbeiten, ihre Haushalte und Finanzsysteme zu stärken, um bei erneut steigenden Zinsen nicht in eine Krise zu schlittern. Wegen der hohen Verschuldung könnten die Staaten auch mögliche externe Schocks kaum verkraften, hieß es.

stu/se (rtr, dpa, ap, afp)