Trumps UN-Botschafterin Nikki Haley tritt zurück
9. Oktober 2018US-Präsident Donald Trump hat dem Rücktritt bereits zugestimmt. Haley habe ihm bereits vor einem halben Jahr ihren Wunsch nach einer "Auszeit" mitgeteilt. Sie habe eine ausgezeichnete Arbeit geleistet. Über seinen künftigen Vertreter bei den Vereinten Nationen will Trump in den kommenden zwei oder drei Wochen entscheiden. Er hoffe, dass Haley in einer anderen Funktion zurückkomme, sagte er.
Haley erklärte, sie werde nicht bei der Präsidentenwahl 2020 antreten, sondern sich für die Wiederwahl Trumps einsetzen. Es sei "wichtig zu wissen, wann die Zeit zu gehen gekommen" sei, sagte sie ohne nähere Erläuterung.
Die konservative Republikanerin verhielt sich stets loyal gegenüber Trump, obwohl sie in den Vorwahlkämpfen zur Präsidentschaftswahl nicht zu seinen Unterstützern zählte. Sie wurde als Tochter von indischen Einwanderern, die der Religionsgemeinschaft der Sikh angehören, in South Carolina geboren und konvertierte später zum Christentum.
Bevor sie im Jahr 2010 erstmals zur Gouverneurin von South Carolina gewählt wurde, war sie Abgeordnete ihres Bundesstaats. Der Senat bestätigte ihre Ernennung zur Botschafterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen im Januar 2017. Der Posten des UN-Botschafter ist in den USA ein wichtiges Amt, das sogar Kabinettsrang hat.
Für den Botschafter-Posten in New York brachte Haley wenig außenpolitische Erfahrung mit. Sie profilierte sich aber schnell als wortgewaltige Fürsprecherin einer harten Linie in der US-Außenpolitik - gegenüber dem Iran, aber auch gegenüber Nordkorea, mit dem Präsident Trump derzeit die Annäherung sucht.
Rücktritte und Entlassungen
Haley gehört nun zu einer langen Reihe von Mitarbeitern, die Trumps Stab vorzeitig verlassen wollen oder müssen. Zu denen, die seit der Amtsübernahme des Präsidenten im Januar 2017 entweder zurückgetreten sind oder entlassen wurden, gehören unter anderem die Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn und H.R. McMaster, Stabschef Reince Priebus, Trumps Kommunikationsdirektoren Hope Hicks und Anthony Scaramucci sowie Außenminister Rex Tillerson.
cgn/rb (afp, ap, dpa)