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Politik

Scaramucci beschimpft seine Konkurrenten

28. Juli 2017

Hauen und Stechen in der Washingtoner Machtzentrale: Anthony Scaramucci, der neue Kommunikationschef, drischt verbal auf Stabschef Priebus und Chefstratege Bannon ein. Ist er der neue Mann des US-Präsidenten fürs Grobe?

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Der neue Kommunikationschef des Weißen Hauses, Anthony Scaramucci (Foto: picture-alliance/AP Photo/P. Martinez Monsivais)
Bild: picture-alliance/AP Photo/P. Martinez Monsivais

Nach der Ernennung des früheren Wall-Street-Bankers Anthony Scaramucci zum Kommunikationschef von Donald Trump ist im inneren Machtzirkel des US-Präsidenten ein offener Krieg ausgebrochen. Scaramucci äußerte sich nach einem Bericht des US-Magazins "New Yorker" über Stabschef Reince Priebus und Trumps Chefstrategen Steve Bannon mit obszönen Worten. Demnach bezeichnete er Priebus als "verdammten paranoiden Schizophrenen" und beschuldigte Bannon, die Stärke Trumps für eigene Zwecke zu missbrauchen. In der Meldung der Deutschen Presseagentur (dpa) heißt es sogar, die Äußerungen über Bannon seien "nicht zitierfähig".

"Manchmal eine sehr bunte Sprache"

Scaramuccis robuste Bemerkungen liefen wie ein Lauffeuer durch die sozialen Medien. In zahlreichen Kommentaren hieß es, ein solches Chaos und ein solches Niveau habe es im Weißen Haus niemals zuvor gegeben. Scaramucci reagierte im Kurznachrichtendienst Twitter auf die zahlreichen Berichte über seine Bemerkungen. "Ich benutze manchmal eine sehr bunte Sprache", schrieb er. "Ich werde mich in diesem Bereich künftig zurückhalten, aber ich werde den leidenschaftlichen Kampf für Donald Trump nicht aufgeben."

Trumps Stabschef Reince Priebus und Chefstratege Steve Bannon (Foto: picture-alliance/AP Photo/E. Vucci)
Sie sind das Ziel von Scaramuccis Verbalattacken: Steve Bannon (li.) und Reince PriebusBild: picture-alliance/AP Photo/E. Vucci

Gefallen waren die Äußerungen in einem Telefongespräch Scaramuccis mit einem "New Yorker"-Reporter. Nach Darstellung des Reporters hatte der Kommunikationschef ihn angerufen und vehement bedrängt, seine Quelle für eine bestimmte Geschichte offenzulegen, andernfalls werde er sämtliche möglichen "Leaker" im Weißen Haus feuern. Der Reporter lehnte das jedoch ab, der Inhalt der Geschichte wurde nicht bekannt. Im weiteren Verlauf des Gesprächs verstieg sich Scaramucci dann zu den rüden Worten.

Gibt Priebus bald auf?

Priebus und Bannon lehnten eine Stellungnahme ab. Trump steht wegen der Russland-Affäre und bisher nicht eingelöster Wahlversprechen unter Druck. Mehrere Berater haben die Kompetenz Priebus' angezweifelt. Auch wegen der ausbleibenden Erfolge für Trump gibt es Spekulationen, dass Priebus seinen Posten bald verlässt.

sti/pab (dpa, rtr)