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Trumpf greift in China zu

16. Oktober 2013

Der schwäbische Maschinenbauer Trumpf verleibt sich einen chinesischen Hersteller von Werkzeugmaschinen ein. Damit will das Unternehmen seine Stellung in Fernost weiter ausbauen.

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Eine Werkzeugmaschine schneidet beim Werkzeugmaschinenhersteller Trumpf in Ditzingen (nahe Stuttgart) zur Demonstration mit einem Laserstrahl Werkstücke aus einem Stahlblech (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Maschinenbauer Trumpf übernimmt einen chinesischen Werkzeugmaschinenhersteller und stärkt damit seine Position auf dem wichtigen Wachstumsmarkt. Nach mehr als zwei Jahren Verhandlungen habe Trumpf eine Mehrheitsbeteiligung von 72 Prozent an der Jiangsu Jinfangyuan (JFY) erworben, gab Firmenchefin Nicola Leibinger-Kammüller in Ditzingen bekannt.

Es sei die größte Akquisition in der 90jährigen Geschichte des schwäbischen Familienunternehmens. Über den Kaufpreis habe man auf Drängen der chinesischen Partner Stillschweigen vereinbart. Trumpf habe für die Übernahme aber keine Kredite aufnehmen müssen.

Chinas Bankenkrise und der deutsche Maschinenbau

Gegen den Trend

Die Schwaben stemmen sich mit der Übernahme gegen einen Trend, der im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt hatte: Chinesische Unternehmen hatten sich mehrere deutsche Autozulieferer, Solarunternehmen oder Maschinenbauer wie den Betonpumpenhersteller Putzmeister einverleibt.

Diesmal greift ein deutsches Unternehmen im Reich der Mitte zu. Trumpf erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/13 mit 180 Millionen Euro gut acht Prozent seines Umsatzes in China, dem drittgrößten Markt des Maschinenbauers nach Deutschland und den USA. JFY erzielte 2012 mit 680 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von umgerechnet 67 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis von knapp sechs Millionen Euro.

"Der Erwerb der Mehrheit an diesem chinesischen Vorzeigeunternehmen stärkt uns im wichtigsten Maschinenbaumarkt der Welt", sagte Leibinger-Kammüller. JFY sei Marktführer bei Stanz- und Biegemaschinen. Trumpf produziert vor allem Werkzeugmaschinen, aber auch Laserschweißanlagen und Medizintechnik wie OP-Lampen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte das Unternehmen einen Umsatzrekord von 2,34 Milliarden Euro erzielt. Wegen hoher Ausgaben für Forschung und Entwicklung war das Vorsteuerergebnis aber auf 154 Millionen von 211 Millionen Euro im Vorjahr eingeknickt.

ul/se (rtr, dpa)