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Politik

Putin hat mehr Zeit für "nützliche" Treffen

29. November 2018

Die Absage des US-Präsidenten an ein Treffen mit Putin bei den G20 in Argentinien sorgt im Kreml für Hohn und Spott. Auch die Halbwertzeit der Aussage des US-Präsidenten wird infrage gestellt. Bleibt es bei Trumps Veto?

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Donald Trump und Wladimir Putin (Foto: Getty Images/B. Smialowski)
Haben sich wohl doch nichts zu sagen: US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir PutinBild: Getty Images/B. Smialowski

Es ist ein eher spöttischer Kommentar aus Moskau Richtung Washington: Falls die Absage des US-Präsidenten Donald Trump stimme, habe der russische Präsident Wladimier Putin "ein paar zusätzliche Stunden für nützliche Treffen" am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau, wie die Agentur Interfax meldete. Offiziell sei dem Kreml die veränderte Haltung des US-Präsidenten, kein Treffen mit dem russischen Staatschef bei der G20 in Argentinien abzuhalten, noch nicht bekannt. Russland verliere durch eine Absage nichts, sei aber immer zum Dialog bereit, hieß es weiter. Nach russischen Angaben sollte das Gespräch am Samstagmittag stattfinden.

Nur wenige Minuten vor der Absage des bilateralen Treffens hatte Trump seinen Willen zu einem Gespräch noch bekräftigt. Er halte den am Freitag beginnenden G20-Gipfel in der argentinischen Hauptstadt für einen "guten Zeitpunkt" für ein Treffen mit Putin, sagte er vor Journalisten im Weißen Haus. Auf Twitter erschien dann sehr bald darauf sein Veto. Trump begründete dies damit, dass Russland die festgesetzten ukrainischen Marinesoldaten und Schiffe noch nicht an Kiew zurückgegeben habe. 

Druck wegen der Krim

Er habe daher entschieden, dass es "für alle Seiten besser" sei, das Gespräch abzusagen, twitterte Trump nach seinem Aufbruch nach Buenos Aires. Wenn die Situation bereinigt sei, sei er bereit zu einem sinnvollen Gipfeltreffen mit Putin. Der zweitägige G20-Gipfel in der argentinischen Hauptstadt beginnt an diesem Freitag. Themen zwischen Trump und Putin sollten nach Worten von US-Sicherheitsberater John Bolton unter anderem die Rüstungskontrolle, der Nahe Osten und die Ukraine sein. Nach einem 20-minütigen Vier-Augen-Gespräch der beiden Staatsmänner sollte anschließend eine größere Delegation beider Länder unter Leitung der Präsidenten miteinander sprechen.

Die russische Küstenwache hatte am Sonntag in der Straße von Kertsch vor der Halbinsel Krim drei ukrainische Marineschiffe beschossen und aufgebracht. Mehrere ukrainische Marinesoldaten wurden dabei verletzt und 24 Soldaten festgenommen. Trump stellte daraufhin bereits am Dienstag das Gespräch mit Putin erstmals infrage.

Trump dünnt Pläne für G20-Treffen weiter aus

Inzwischen hat der US-Präsident auch Pläne für ein offizielles Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan abgeschwächt. Die Zusammenkunft mit Erdogan werde nur eine kurze Begegnung, kein offizielles Treffen sein, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, auf dem Flug nach Buenos Aires. Das gleiche gilt für sein Treffen mit Südkoreas Präsident Moon Jae-In. Formelle Treffen will Trump am Rande des G20-Treffens mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Japans Ministerpräsident Shinzo Abe, Gastgeber Mauricio Macri sowie Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping abhalten.

sam/rb (afp, dpa, rtr)