Trump beim Sumo-Ringen
25. Mai 2019US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania sind zu ihrem ersten Staatsbesuch in Japan eingetroffen. Dort wurde der Staatsgast von Außenminister Taro Kono empfangen. Anschließend traf Trump japanische Wirtschaftsführer.
Zum Auftakt seines viertägigen Staatsbesuches hat Trump die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder hervorgehoben. Von japanische Investitionen in den USA hingen fast eine Million Arbeitsplätze ab, sagte Trump vor den 40 wichtigsten Wirtschaftsführern Japans. Die USA seien der größte ausländische Investor in Japan. Die wirtschaftlichen Beziehungen beider Ländern sollen in der Reiwa-Ära, der Regentschaft des neuen Kaisers Naruhito, noch ausgebaut werden, sagte Trump.
Streit beim Thema Autozölle
Bei dem Staatsbesuch soll es auch um Fortschritte bei den Verhandlungen eines gemeinsamen Freihandelsabkommen zwischen Japan und den Vereinigten Staaten gehen. Der US-Delegation gehört auch der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer an. "Ich würde sagen, dass Japan viele, viele Jahre lang einen substanziellen Vorteil genossen hat", sagte Trump. "Wir werden es ein kleines bisschen fairer machen, ich denke, das werden wir tun."
Trump hatte in den vergangenen Wochen die Hoffnung genährt, bei seinem Staatsbesuch könnte es bereits zur Unterzeichnung eines Abkommens kommen. Dies ist nun vom Tisch. Das Weiße Haus hatte im Vorfeld angekündigt, das Thema Handel werde den Staatsbesuch nicht prägen. Beide Seiten liegen unter anderem beim Thema Autozölle noch weit auseinander.
Vor wenigen Tagen erst hatte es eine Einigung bei US-Rindfleischexporten nach Japan gegeben. Es gebe die Hoffnung, dass mit einem Handelsabkommen Ungleichgewichte ausgeglichen werden können, sagte Trump. "Wir kommen dem näher", betonte er. Er sprach von möglichen "großen Ankündigungen", die in den nächsten Monaten bevorstehen könnten.
Country-Club und Sumo-Halle
Am Sonntag wird er sich mit Premierminister Shinzo Abe in einem Country-Club außerhalb Tokios zum Golfspielen treffen. Anschließend steht für beide ein Besuch bei einer Kampfveranstaltung im traditionellen Sumo-Ringen auf dem Programm, bei der Trump auch eine Trophäe überreichen will.
Trumps Besuch in der Sumo-Halle ist für seine japanischen Gastgeber ein logistischer Alptraum: Kopfzerbrechen bereitete ihnen etwa die Frage, wo der US-Präsident sitzen soll, und wie er geschützt werden kann, wenn die Zuschauer nach einer Niederlage des Sumo-Großmeisters ihre Sitzkissen in den Ring werfen. Zudem soll Trump dem Sieger den Pokal überreichen.
Besuch beim neuen Kaiser
Am Montag wird Trump zudem vom neuen Kaiser Naruhito empfangen, der nach der Abdankung seines Vaters Akihito erst Anfang Mai den Chrysanthemen-Thron bestiegen hatte. Der US-Präsident sagte vor seiner Abreise über seinen Empfang beim neuen Kaiser, er sei damit ein "Ehrengast" beim "größten Ereignis", das es seit mehr als 200 Jahren in Japan gegeben habe.
Am Dienstag wird Trump seinen Staatsbesuch auf einer US-Marinebasis bei Tokio beenden. Der japanische Premierminister Abe war erst kürzlich bei Trump im Washington zu Besuch. Ende Juni wird der US-Präsident zudem erneut nach Japan reisen, um am G20-Gipfel in Osaka teilzunehmen.
pgr/sti (dpa, afp)