Trotz Dominanz: FC Bayern verspielt Sieg in Frankfurt
7. Oktober 2024Fassungslos standen die Bayern-Profis nach dem verschenkten Sieg im rassigen Bundesliga-Topspiel des 6. Spieltags vor ihren Fans im Frankfurter Stadion und konnten das bittere Ende kaum begreifen. Trotz großer Dominanz musste sich der deutsche Rekordmeister aus München bei Eintracht Frankfurt mit einem 3:3 (2:2)-Unentschieden begnügen, geht aber dennoch als Tabellenführer in die Länderspielpause. Drei böse Abwehrfehler kosteten den Gästen den Sieg. Frankfurts Doppelpacker Omar Marmoush bestrafte mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit die Münchner Nachlässigkeit.
Minjae Kim in der 15. Minute, Dayot Upamecano (38.) und Michael Olise (53.) erzielten die Tore für die über weite Strecken der Partie dominierenden Gäste. Marmoush (22./90.+4) mit seinen Saisontoren sieben und acht und Hugo Ekitiké (35.) trafen für die Eintracht, die bei einem Sieg erstmals seit 25 Jahren die Tabellenspitze erobert hätten. "Wir haben das sehr gut gemacht, haben sehr gut als Mannschaft agiert. Wir waren kalt vor dem Tor", lobte Marmoush sein Team.
"Aus meiner Sicht müssen wir dieses Spiel gewinnen. Wenn wir dieses Spiel 15 Mal so spielen, würden wir es 13 Mal gewinnen", sagte Bayern-Routinier Thomas Müller. Mit 14 Zählern liegen die Bayern nur dank der besseren Tordifferenz vor dem punktgleichen Rivalen RB Leipzig.
Stuttgart rettet einen Punkt
In Stuttgart bewahrte Ermedin Demirovic den VfB vor einer Heimniederlage gegen die kriselnde TSG Hoffenheim und entriss dem unter Druck stehenden TSG-Coach Pellegrino Matarazzo den möglichen Sieg doch noch. In der letzten Aktion des Spiels scheiterte der VfB-Stürmer zwar mit seinem Handelfmeter erst am angehenden Hoffenheimer Nationaltorwart Oliver Baumann, traf im Nachschuss in der 9. Minute der Nachspielzeit aber zum 1:1 (0:1)-Endstand.
Der Hoffenheimer Kevin Akpoguma hatteden Ball zuvor an den Arm bekommen - Schiedsrichter Harm Osmers zeigte nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt. Valentin Gendrey (45.) hatte Hoffenheim in Führung gebracht. "Am Ende fühlt es sich dann doch wie ein Sieg an, wenn du spät noch den Ausgleichstreffer erzielst nach der ganzen Arbeit, den ganzen Flanken, den ganzen Hereingaben, die wir nicht verwerten konnten", sagte Demirovic nach der Partie.
Für Baumann war das Ende des Spiels "so bitter", gab aber auch zu: "Hand ist es." Sein Hoffenheimer Teamkollege Anton Stach meinte: "Das ist extrem frustrierend. Ich bin komplett gebrochen gerade. Wir haben ein echt gutes Spiel heute gemacht, das beste vielleicht in dieser Saison."
Leipzig noch unbesiegt
Unterdessen geht RB Leipzig nach einem 1:0 (0:0)-Sieg beim 1. FC Heidenheim mit Selbstvertrauen in die Länderspielpause. Das Team von Trainer Marco Rose ist in der Bundesliga noch ungeschlagen und stellt mit gerade mal zwei Gegentoren bislang die beste Defensive. Hart erkämpfte Erfolge wie der in Heidenheim seien wichtig, sagte Siegtorschütze Lois Openda und ergänzte: "Letzte Saison haben wir einige dumme Punkte verloren." Gerade, so der Angreifer, wenn direkte Konkurrenten auch gepatzt hätten. Diesmal ließen der Deutsche Meister Bayer Leverkusen - 2:2 gegen Kiel - und auch Borussia Dortmund - 1:2 bei Union Berlin - Punkte liegen.
Die Ergebnisse des 6. Bundesliga-Spieltags im Überblick:
Eintracht Frankfurt - Bayern München 3:3 (2:2)
VfB Stuttgart - TSG 1899 Hoffenheim 1:1 (0:1)
1. FC Heidenheim - RB Leipzig 0:1 (0:0)
Bayer Leverkusen - Holstein Kiel 2:2 (2:1)
1. FC Union Berlin - Borussia Dortmund 2:1 (2:0)
Werder Bremen - SC Freiburg 0:1 (0:0)
VfL Bochum - VfL Wolfsburg 1:3 (0:2)
FC St. Pauli - FSV Mainz 05 0:3 (0:2)
FC Augsburg - Borussia Mönchengladbach 2:1 (1:0)