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Trotz Brexit: Deutsches Exportplus erwartet

23. Januar 2019

Im Londoner Brexit-Chaos wächst in der Wirtschaft die Furcht vor einem harten EU-Austritt. Deutsche Exporteure sind nach Ansicht des Außenhandelsverbands BGA allerdings gut aufgestellt. Die Lage sei nicht krisenhaft.

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Containerverkehr in Hamburg
Bild: picture-alliance/dpa/C. Charisius

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) rechnet trotz Brexit-Krise und Handelskonflikte mit einer Zunahme der deutschen Exporte in diesem Jahr. Der Zeitung "Die Welt" sagte BGA-Präsident Holger Bingmann: "Wir gehen trotz der hohen Wahrscheinlichkeit eines ungeordneten Brexits davon aus, dass die deutschen Exporte in diesem Jahr bis zu drei Prozent wachsen können."

Deutsche Unternehmen gut gerüstet

Auf einen möglichen harten Brexit, also den Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Abkommen, sind im europäischen Vergleich deutsche Unternehmen nach Einschätzung Bingmanns besser vorbereitet. Der Grund: Sie hätten viel Erfahrung mit Ländern außerhalb der EU, "in denen es nicht immer ganz einfach ist, Geschäfte zu machen".

Bingmann bewertet die Verfassung der Weltwirtschaft als robust genug, um deutschen Exporteuren bessere Geschäfte zu sichern. "Überall auf der Welt wird nach wie vor gebaut, investiert und vor allem konsumiert. Die Situation ist nicht krisenhaft." Getrübt werde die Zuversicht allerdings durch den Handelsstreit zwischen den USA und China.

Dr. Holger Bingmann
BGA-Präsident Holger Bingmann: "Überall auf der Welt wird gebaut."Bild: picture-alliance/M.C. Hurek

Der Außenhandelsverband erwartet, "dass wir in diesem Jahr durch ein Tal müssen, aber dass es relativ schnell sogar wieder etwas besser wird, wenn die offenen Probleme und Risiken nicht eskalieren beziehungsweise sich nicht realisieren". Schon 2020 rechnet der BGA mit einer "leichten Erholung", was in Zahlen bis zu 3,5 Prozent Wachstum im Export bedeutet.

Die deutsche und die britische Wirtschaft sind eng miteinander verflochten: Für Deutschland war Großbritannien bei den Exporten zuletzt der viertwichtigste Handelspartner; aus Sicht des Vereinigten Königreichs belegte die Bundesrepublik zuletzt Rang zwei bei den Exporten und den ersten Platz bei Einfuhren nach Großbritannien.

ust/rb (dpa, rtr, afp, welt.de)